Schröpfeisen

Schröpfeisen

Schröpfeisen (Schröpfschnäpper, Scarificator), das zum Schröpfen dienende, in Deutschland erfundene Instrument, um mehre kleine, oberflächliche Einschnitte in die Haut mit einem Male zu machen, auf welche dann der Schröpfkopf gesetzt wird. Das S. besteht aus einer viereckigen Kapsel von Messing od. Kupfer, an deren unterer Fläche sich so viele längliche Öffnungen befinden als kleine Lanzetten (5–16) in dem Innern der Kapsel verborgen sind. Diese sind auf zwei od. drei Wellen befestigt, mittelst welcher sie eine viertelkreisförmige Bewegung aus den Öffnungen heraus machen können. Diese Wellen werden, wie bei einem Flintenschlosse der Hahn, durch ein Stellrad festgestellt u. dann durch eine Feder, welche man durch einen Drücker entspannt, um ihre Achse bewegt. In Frankreich erfand man eine Vorrichtung (Bdetlometer), welche S.u. Schröpfkopf mit einander verband u. so einen künstlichen Blutegel vorstellen sollte.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Schröpfeisen, das — Das Schröpfeisen, des s, plur. ut nom. sing. eine ungewöhnlich gewordene Benennung der Lanzette der Wundärzte, weil man ehedem das Schröpfen damit verrichtete …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schröpfen — Schröpfen, 1) (Scarificatio), Art des örtlichen Blutlassens; man unterscheidet: a) das blutige S., wo, nachdem entweder mit einer Lanzette od. dem Schröpfeisen Einschnitte in die äußere Haut gemacht worden sind, das Blut durch Aufsetzen des… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schröpfkopf — (lat. Cucurbicula, franz. Ventouse), kleine Glocke zum Aufsetzen auf die durch das Schröpfeisen gemachten Hantschnitte, gewöhnlich aus Glas, aber auch aus Silber, Kupfer, Messing od. Horn, s.u. Schröpfen …   Pierer's Universal-Lexikon

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