Schwarze [3]

Schwarze [3]

Schwarze, 1) Karl Friedrich Christoph, geb. 1788 in Gardelegen; Arzt in Dresden, namentlich als Homöopath berühmt; war seit 1842 fürstlich reußischer Medicinalrath u.st. 19. Mai 1862 in Dresden. Er schr.: Praktische Beobachtungen u. Erfahrungen in der Medicin, Chirurgie, Geburtshülfe u. gerichtlichen Arzneikunde, Dresd. 1822; Homöopathische Heilungen, Dresd. 1836. 2) Louis Friedrich Oskar, geb. am 30. Sept. 1816 zu Löbau in der Oberlausitz, studirte 1833–36 in Leipzig die Rechtswissenschaft, wurde 1839 Secretär im Cultusministerium, 1842 Hülfsarbeiter u. 1843 Assessor im Appellationsgericht zu Dresden, 1846 Justizrath im Spruchcollegium zu Leipzig, 1848 Appellationsrath u. Hülfsarbeiter im Oberappellationsgericht zu Dresden, 1849. Mitglied der Gesetzgebungscommission u. Referent für den von ihm selbst verabfaßten Entwurf der Strafproceßordnung, 1854 Oberappellationsgerichtsrath u. 1856 Oberstaatsanwalt. S. vertheidigte auch den Entwurf der Strafproceßordnung, welcher am 11. Aug. 1856 publicirt wurde u. mit dem 1. Oct. 1856 in Kraft trat, als Regierungscommissar auf dem außerordentlichen Landtage von 1854; 1861 präsidirte er dem in Dresden abgehaltenen zweiten deutschen Juristentage. Er schr.: Über die Einführung des mündlichen Strafverfahrens, Lpz. 1847; Das Geschwornengericht, Dresd. 1849; Reform des Strafverfahrens im Königreich Sachsen, Lpz. 1850; Commentar zur neuen Strafproceßordnung, Dresd. 1855 f., 2 Bde.; Grundsätze des königlich sächsischen Strafproceßrechts, Lpz. 1856; Zur Lehre von dem sogenannten fortgesetzten Verbrechen, Erlang. 1857; u. gab heraus: Untersuchungen praktisch wichtiger Fragen (mit Heyne), Dresd. 1842; Der Gerichtssaal u. Neue Jahrbücher für sächsisches Strafrecht u. das Strafgesetzbuch u. die Strafproceßordnung für das Königreich Sachsen (mit A. O. Krug), Lpz. 1855, 2 Bde., 2. A. 1856; Nachträge dazu, ebd. 1861; auch hat er 1850 die Herausgabe des 4. Bandes von Curtius Civilrecht besorgt. 3) s. Schwartze.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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