- Sperling
Sperling, 1) (Pyrgita), nach Cuvier Gattung der Sperlingsartigen Vögel mit Kegelschnabel, geschieden aus den Gattungen Fringilia, Emberiza u. Loxia L.; der Schnabel ist kürzer als bei den Webervögeln, mit schwach gebogener Firste, länger als hoch, gegen die Spitze hin etwas gewölbt; Arten: a) Haussperling (Spatz, Leining, P. domestica, Fringilla domestica), oben braun, schwärzlich gefleckt, Flügel weißbindig, das Männchen an der Kehle schwarz; Varietäten: weiß, gelb, schwarz, blau, bunt etc., variirt nach den verschiedenen Ländern, wo er lebt (daher Fringilla italica, cisalpina u.a.), lebt in ganz Europa u. Asien, ist keck, großer Näscher, Schreier u. Fresser; frißt Insecten u. Raupen, wodurch er nutzt, aber auch Sämereien, Obst, bes. Kirschen u. Wein, Weizen- u. Gerstenkörner in der Zeit des Milchens u. wird dadurch schädlich, nistet in einem höchst unordentlich gebauten Neste dreimal im Jahre in u. bei Häusern, treibt oft Schwalben aus ihren Nestern, ruft Dieb dack zack zitschischi, wird geschossen u. gefangen (mit Haaren, Körben, Netzen) u. ist eßbar. Aus den S-en sollen sich Singvögel erziehen lassen, wenn man sie noch unbefiedert aus dem Neste nimmt u. einer Hecke Kanarienvögel zugesellt. b) Feldsperling (P. montana), kleiner, mit zwei weißen Flügelbinden, rothbraunem Scheitel, weißen, schwarzgefleckten Seiten des Kopfes, auch sehr variirend, im Norden Europas, Asiens u. Amerikas, schreit tzieb, tzieb, tzieb, auch tzieb zarr zarr tzwar, lebt mehr auf Feldern, u. ist bes. den reisen Saaten schädlich, nistet in hohle Bäume sehr unordentlich, legt 6–8 weiß-grau, dunkelgrau u. röthlich marmorirte Eier; c) Stein- od. Ringsperling (P. petronia), wie der Haussperling, doch mit dickerem Schnabel u. weißlicher Linie um den Kopf, in Südeuropa, bes. in Sardinien, mehr Kernbeißer; d) Papst (P. ciris, Emberiza ciris), violet, grün, roth u. zinnoberroth gemischt, singt schön, aus Louisiana; e) Feuerfink (P. ignicolor), feuerroth, Kopf u. Bauch schwarz, aus Afrika u.a.; 2) Indianischer S., so v.w. Brasilianischer Tanagra (Tanagra Brasilia).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.