- Stenzel [2]
Stenzel, Gustav Adolf Harald, geb. 21. März 1792 in Zerbst; studirte seit 1810 in Leipzig Philologie u. Geschichte, machte als freiwilliger Jäger den Feldzug von 1813 gegen Frankreich mit u. wurde 1815 Privatdocent der Geschichte in Leipzig u. 1817 in Berlin; 1820 ging er als Professor der Geschichte nach Breslau, wo er 1821 auch Vorsteher des Schlesischen Provinzialarchivs u. 1832 Archivrath wurde; 1848 war er Abgeordneter zur deutschen Nationalversammlung in Frankfurt, 1849 Mitglied des Volkshauses beim Erfurter Reichstag, später Mitglied der preußischen zweiten Kammer u. starb 2. Jan. 1854 in Breslau. Er schr.: Über den Einfluß der Deutschen auf die Cultur Polens von der Einführung des Christenthums bis auf Wladislaw Jagello, Lpz. 1813 (Preisschrift); De ducum germanorum post Caroli M. tempora origine, Lpz. 1816; Geschichte der deutschen Kriegsverfassung, Berl. 1819; Handbuch der Anhaltschen Geschichte, Dessau 1820, Anhang dazu, Lpz. 1824; De marchionum in Germania origine, Berlin 1820; Die Geschichte Deutschlands unter den Fränkischen Kaisern, Lpz. 1827 f., 2 Bde.; Geschichte des Preußischen Staates, Hamb. 1831–56, 5 Bde.; Geschichte Schlesiens, 1. Bd., Breslau 1853; Grundriß u. Literatur zu Vorlesungen über deutsche Staats- u. Rechtsgeschichte, Breslau 1832; u. gab heraus mit Tzschoppe: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte etc. in Schlesien u. der Oberlausitz, Hamb. 1832; Scriptores rerum silesiacarum, Bresl. 1835–40, 2 Bde.; Urkunden zur Geschichte des Bisthums Breslau, ebd. 1845.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.