Stief....

Stief....

Stief...., nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, um das Affinitätsverhältniß zu bezeichnen, welches bei einer zweiten Ehe, namentlich in auf- u. absteigender Linie, zwischen dem einen Ehegatten u. den Verwandten des andern Ehegatten stattfindet, so Stiefvater, Stiefmutter, Stiefsohn, Stieftochter. Zu unterscheiden sind sogen. Stief- od. Halbgeschwister (s. Halbbürtig u. Halbgeburt), d.h. Kinder, welche nur einen Ascendenten, Vater od. Mutter, gemeinschaftlich haben, von den eigentlichen Stiefgeschwistern, d.h. Kindern, welche von zwei Ehegatten aus früheren Ehen zusammengebracht werden; diese sind gar nicht verwandt u. können daher auch nicht als Geschwister gelten. Schon das Mosaische Recht verbot die Ehe mit der Stieftochter u. deren od. des Stiefsohnes Tochter, auch mit der Stiefmutter u. mit des Bruders od. des väterlichen Oheims Wittwe. Nach Römischem Recht war früher blos die Ehe mit der Stiefmutter u. Stieftochter untersagt; später wurde aber auch die Ehe mit der Frau des verstorbenen Bruders u. mit der Schwester der verstorbenen Frau verboten. Das Canonische Recht erweiterte die aus der Stiefverwandtschaft herrührenden Eheverbote mit Rücksicht auf die Ansicht, daß zwischen Ehegatten eine Einheit des Fleisches stattfinde, fast so weit, als es die auf wirklicher Verwandtschaft ruhenden Verbote ausdehnte. Die neueren Ehegesetze haben dagegen diese Verbote meist wieder auf die römische od. mosaische Grenze beschränkt. In Bezug auf das Erbrecht begründet die Stiefverwandtschaft gar keine Erbberechtigung, mit Ausnahme der sogenannten Stief- od. Halbgeschwister. Letztere beerben einander erst dann ab intestato, wenn keine vollbürtigen Geschwister mehr da sind; nach einigen Partikularrechten erhalten sie im Zusammentreffen mit vollbürtigen nur die Hälfte eines vollen Erbtheils.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Stief — ist der Familienname von Albert Stief (* 1920), Minister der DDR Bo Stief (* 1946), dänischer Jazzbassist Hans Joachim Stief (* 1926), deutscher Politiker (SPD) Julius Stief (1827–1896), deutscher Verleger und Politiker Maik Stief (* 1972),… …   Deutsch Wikipedia

  • Stief- — Präfixoid in Zusammensetzungen mit Verwandtschaftsnamen std. (9. Jh.), mhd. stief , ahd. stiof , mndd. stēf Stammwort. Entsprechend afr. stiāp , ae. stēop , anord. stjúp . Selbständig in anord. stjúpr Stiefsohn ; dazu ahd. irstiufen, bistiufen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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  • Stief — nur in Zusammensetzungen gebräuchlich, bezeichnet das Verwandtschaftsverhältniß, welches in aufwärts und abwärts steigender Linie durch eine zweite Verheirathung entstanden ist …   Herders Conversations-Lexikon

  • Stief- — im Subst, nicht produktiv; nicht durch die Geburt mit jemandem bzw. miteinander verwandt, sondern dadurch, dass die Mutter oder der Vater nach dem Tod des Ehepartners oder nach einer Scheidung noch einmal geheiratet hat; die Stiefmutter, der… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Stief — 1. Im ober und mitteldeutschen Bereich meist Übername zu der entrundeten Form von mhd. stüef »gerade, fest, stark, wacker, tapfer«. 2. Gelegentlich oberdeutscher Wohnstättenname zu mhd. stief »steil« für jemanden, der an einer steilen Stelle… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

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  • Stief — Stêf öss nich lêf. – Frischbier2, 3630. Vom Verhältniss zwischen Stiefältern und Stiefkindern …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Helmut Stief — (* 6. Mai 1906 in Siegen; † 1977 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Stenograf und Erfinder des Stenografiesystems Stiefografie, auch Stiefo und Rationelle Stenografie genannt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken auf stenografischem Gebiet …   Deutsch Wikipedia

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