Minirspinne

Minirspinne

Minirspinne 1) Mygale Latr., Gattung der Spinnen, Klauen der Oberkiefer senkrecht eingeschlagen, Augen stehen in 4 Reihen, von den Spinnwärzchen sind 2 groß, 2 aber klein, bauen Zellen, entweder in ein selbst gegrabenes Erdloch od. in zusammengewickelte Blätter, u. machen bei Walkenaër eine eigne Abtheilung (Araneides theraphoses) aus, mit den Gattungen Atypus, Eriodon u. Mygale, bei Andern die Familie der Tapezier- od. Minirspinne (Mygalĭdae); 2) die Gattung M. (Mygăle s. Theraphosa bei Cuv.), hat die Taster an der Spitze der Unterkiefer, kleine viereckige Lippe, die Augen der zweiten u. dritten Reihe gleich weit, die der zweiten genäherter, der vierten aber entfernter; in Erdlöchern, welche mit einem beweglichen Deckel, der genau auf die Öffnung paßt, versehen sind, u. worein sie ihre Eier legt; Arten: Maurerspinne (Th. caementaria, Mygale c.), braun, Oberkiefer schwarz; Höhlung 7 Zoll bis 2 Fuß lang, inwendig mit Gespinnst überzogen, so wie auch die innere Seite des Deckels, den sie mit den Füßen, wenn man ihn wegnehmen will, fest hält; geht Nachts auf Raub aus u. schleppt ihn in die Höhle, wo sie mit Weibchen u. Jungen gesellig lebt; aus Südfrankreich; grabende M. (M. fodiens), aus Corsica; Vogelspinne u. zwar a) bandirte (M. fasciata). mit breiter, grauröthlicher, braun eingefaßter Längsbinde am Unterleibe, mit ausgebreiteten Füßen 3 Zoll lang, aus Ceylon; b) Eigentliche Vogelspinne (M. avicularis, Buschspinne), schwarzbraun, lang behaart, Spitzen der Beine u. Taster u. die Haare unter dem Munde rostroth, 11/2 bis 2 Zoll lang, Beine 24 Zoll, in ganz Südamerika; ihr Biß wird sehr gefürchtet, saugt Insecten aus, nicht aber Vögel, wie die Mad. Merian gefabelt hat; sie macht sich eine 6 Zoll lange, 2 Zoll breite Röhre von weißem Gespinnste in Höhlungen der Bäume.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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