Tintenfaßstreit

Tintenfaßstreit

Tintenfaßstreit, ein Streit, welcher nach dem Tode des deutschen Kaisers Ferdinand III. darüber entstand, ob Baiern od. Pfalz das Vicariat führen sollte. Er hieß so, weil zur Zeit der Wahl Leopolds I., als dieser Zwist wieder aufgenommen wurde, der Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz nach dem baierischen Gesandten, Öttler, welcher eine das Haus Pfalz beleidigende Schrift vorlas, nach mehrmaligem Drohen u. Verwarnen, ein Tintenfaß warf, so daß mehre Anwesende bespritzt wurden. Fast wäre ein Krieg darüber ausgebrochen, denn Baiern zog schon Truppen zusammen u. Pfalz ließ Mosheim befestigen, doch bewirkten die Kurfürsten einen Vergleich, worin beide Theile erklärten den andern nicht haben beleidigen zu wollen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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