- Zea-Bermudez
Zea-Bermudez (spr. Dsea-Bermudes), 1) Juan Augustin, geb. 1749 in Gijon; lebte in Sevilla, wo er eine Kunstakademie gründete, dann in Madrid, wo er 1790 den Auftrag erhielt das Archiv für die indischen Angelegenheiten in Sevilla zu ordnen u. Secretär bei dem Rathe von Indien in Madrid[539] wurde; er verlor aber diese Stelle, als sein Freund Jovellanos verbannt wurde, lebte von nun an in Sevilla seinen früheren Arbeiten am Archiv u. st. 1829. Er schr.: Diccionario hist. de los mas ilustres profesores de las bellas artes en España, Madr. 1800, 6 Bde.; Descripcion artistica de la catedral de Sevilla, Sevilla 1804; Carta sobre el estilo y gusto en la pintura de la escuela sevillana, Cadix 1806; Memorias para la vida del Melch. de Jovellanos, Madr. 1814; Dialogo sobre el arte de la pintura, Sev. 1819; Noticias de los arquitectos y arquitectura de España, Madr. 1829, 4 Bde. 2) Don Francisco, geb. um 1772 in Malaga, Sohn eines Krämers; lernte Anfangs die Kaufmannschaft, ging aber jung mit dem Generalconsul Grafen Colombi als Secretär nach Petersburg, verschaffte sich dort bedeutende Connexionen u. kehrte 1809 nach Colombis Tode nach Cadix zurück, schlug der Cortesregierung vor den Kaiser Alexander für die Spanische Sache zu gewinnen, ging 1812–20 als spanischer Geschäftsträger nach Petersburg, dann bis 1823 als Gesandter nach Constantinopel u. von da in gleicher Eigenschaft nach London; nach dem Sturz der Cortes u. nach Befreiung des Königs wurde er im Septbr. 1824 erster Minister. Er befolgte ein durchaus gemäßigtes System u. hatte daher viel gegen die Apostolischen zu kämpfen; zwar hatte er das Vertrauen des Königs, welcher ihn 1825 sogar zum Präsidenten des Conseils machte, aber der Haß der Hofpartei steigerte sich gegen ihn so, daß ihn der König am 25. Oct. 1825 entließ (vgl. Spanien S. 389 f.). Er wurde 1826 Gesandter in Dresden u. 1828 in London. 1833 wurde er nach Madrid berufen u. erhielt während der Regentschaft der Königin Christine die Leitung der Geschäfte, u. behielt dieselbe nach der kurzen Genesung Ferdinands VII., u. selbst, nach dessen Tode fort. Doch das allgemeine Verlangen nach entschiedneren Maßregeln nöthigten die Königin im Januar 1834 Z. zu entlassen (s. ebd. S. 391 f.). Er lebte dann großentheils in Paris, trat zwar selten wieder öffentlich auf, hatte aber als vertrauter Rathgeber der Königin Christine immer Einfluß auf die spanischen Angelegenheiten. Er wurde 1845 zum Senator ernannt u. st. am 5. Juli 1850 in Paris.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.