Äginetische Kunst

Äginetische Kunst

Äginetische Kunst. Ägina war zur Zeit seiner Blüthe, kurz vor u. während der Perserkriege, in der Übergangsperiode von dem alten zum hohen Styl, der Hauptsitz griechischer Kunst, namentlich der Plastik in Holz, Thon u. dem geschätzten Erz (Äginetisches Erz) u. Marmor. Der Äginetische Styl war ernst, streng, naturgetreu nachbildend, im Darstellen einzelner Theile glücklicher, als in der Composition; die vorzüglichen Künstler dieser Schule sind Smiles, Kallen u. Onatas. Werke sind noch mehrere übrig, bes. ist durch Nachgrabungen, durch eine Gesellschaft Kunstfreunde 1811 in den Ruinen des Tempels der Athene (s. Ägina 2) veranstaltet, vieles von hohem Kunstwerthe gefunden worden; es ist in dem Äginetensaale in der Glyptothek zu München aufgestellt. Die Ägineten sollen auch zuerst Silbermünzen, um 800 v. Chr., geprägt haben.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Äginētische Kunst — Äginētische Kunst. Unter den ältern griechischen Kunstschulen hat die auf der Insel Ägina (s. d.) bis gegen die Mitte des 5. Jahrh. v. Chr. blühende frühzeitig einen hohen Ruf erlangt. Sie hatte sich besonders an der Darstellung von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Äginetische Kunst — Äginētische Kunst, die ältere (archaische) griech. Kunst vor Phidias, nach ihrem Hauptsitz Ägina so genannt. Ihre wichtigsten Denkmäler die dort 1811 ausgegrabenen Skulpturen von den Giebeln des Athenetempels (15 Figuren nebst Fragmenten;… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Agīna — Agīna, 1) (a. Geogr.), rauhe, felsige, von Klippen umgebene Insel im Saronischen Meer (welches daher auch Äginetischer Meerbusen hieß), zwischen Attika u. Argolis; 2) Stadt daselbst, eine der 12 Städte Achaias, fest u. reich an Kunstwerken (s.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ägīna [2] — Ägīna, griech. Insel, südwestlich von Athen im Golf von Ä. (s. unten), in Form eines Dreiecks, 85 qkm groß, mit (1896) 8231 Einw. und ansehnlicher Schwammfischerei, sonst ohne Bedeutung. Die gebirgige (bis 540 m), nur im NW. leichter zugängliche… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bildhauerkunst — (Bildnerei), im weitern Sinn die Kunst, aus festen Stoffen, wie Ton, Elfenbein, Stein, Erz, Holz, Menschen und Tiergestalten und andre Gegenstände körperlich nachzubilden. Nach dem dazu verwendeten Material und der Art, wie es zu Bildwerken… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bildhauerkunst — Bildhauerkunst, die Kunst, aus allerhand festen Stoffen, wie Thon, Erz, Stein Menschen u. Thiergestalten u. überhaupt Gegenstände, von denen man, sich ein sinnlich wahrnehmbares Bild schaffen kann, zu verfertigen. I. Die B. zerfällt je nach dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Onātas — Onātas, griechischer Erzbildner auf Ägina; blühte um 476–456 v. Chr. u. brachte die äginetische Kunst auf ihren Höhepunkt; er schmückte mit seinen kolossalen Figuren Tempel u. Hallen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kalon — (Kallon), griech. Bildhauer von Ägina, zwischen Olympiade 65–75 (520–480 v. Chr.) tätig, Schüler des Tektäos und Angelion, schuf für Amyklä einen ehernen Dreifuß, zwischen dessen Füßen die Figur der Persephone stand, und für die Burg zu Trözene… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Onātas — Onātas, griech. Bildhauer und Erzgießer der Schule von Ägina, war in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. tätig. Von seinen Erzstatuen und Gruppen werden eine Demeter bei Phigalia, ein Herakles in Olympia, ein von Hieron von Syrakus nach Olympia… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Elena Walter-Karydi — (* 21. Mai 1936 in Athen) ist eine griechisch deutsche Klassische Archäologin. Elena Walter Karydi studierte an der Universität München Klassische Archäologie und Philologie sowie Alte Geschichte. 1970 wurde sie mit der Arbeit Samische Gefässe… …   Deutsch Wikipedia

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