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A, 1) als Laut mit i u. u einer der drei Grundlaute, welcher zwischen dem hellen, hohen i u. dem dumpfen, tiefen u die Mitte bildet u. durch Brechung zu i den Uebergang in dem e, zu u den Uebergang in o hat, daher a auch als Grundlaut gilt u. als Buchstab in den meisten Alphabeten, das äthiopische u. Runenalphabet ausgenommen, die erste Stelle einnimmt. Daher das A u. das O (als letzter Buchstabe des griech. Alphabets) so v. w. der Anfang u. das Ende, u. α/ω so v.w. von Anfang bis zu Ende. 2) Als Zahlzeichen: a) im Griech. ά = 1, α = 1000; im Lat. A = 500, Ā = 5000; b) in der Rubricirung = 1. 3) Als Abkürzung: a) in röm. Schriften so v.w. ager, Augustus, Aulus; auf den Stimmtafeln beim Abstimmen über ein Gesetz so v.w. antiquo (d. h. für das Alte); bei Abstimmungen in Criminalgerichten so v. w. absolvo (ich spreche frei), daher Cicero das A die Litera salutaris (Heilsbuchstab) nennt; b) so v.w. anno, im Jahr; e) (Logik), so v. w. ein allgemein bejahender Satz; d) in der Glosse so v.w. Albericus; e) auf der Stellscheibe in Taschenuhren: avancer (geschwinder gehen); f) auf Wechseln: acceptirt; g) auf Courszetteln: argent (Geld); h) à in Rechnungen: in, zu, für; z.B. 1 Ohme à 20 Thlr. 4) (Num.), a) auf griech. Münzen: Argos, Athen; b) auf röm.: Antiochia, Aquileja, Arelate, Augustus; umgekehrt ∀: Augusta; c) auf neuen: Paris, Wien, Berlin, Amberg. 5) In der Buchstabenrechenkunst mit b, c etc. Bezeichnung bekannter Größen, dagegen x u. y unbekannter; 6) (ā, āā, ἀνὰ), auf Recepten Bezeichnung, daß von den angegebenen Bestandtheilen gleiches Maß, Gewicht od. Zahl genommen werden soll. 7) (Mus.), die 6. diatonische Klangstufe durch alle Octaven unsers Tonsystems. Das eingestrichene a gilt als Normalton beim Einstimmen der Orchesterinstrumente, meist auch als Normalton der Stimmgabel.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.