- Aorta
Aorta (v. gr.), große, den Stamm aller zum großen Kreislauf des Blutes (s. Blutkreislauf) gehörigen Arterien (Aortensystem) bildende Pulsader. Aus dem obern Theile der linken Herzkammer hervortretend, hat sie an ihrem Anfange 3, den Rücktritt des Blutes nach dem Herzen in ihrer Verbindung verhindernde Aortenklappen (Halbmondförmige Klappen, Valvulae semilunares), mit 3 ihnen entsprechenden Anschwellungen nach außen (Sinus valvulae), u. in der Mitte des freien Raumes einer jeden ein Knötchen (Nodulu Arantii), welches das festere Zusammenschließen derselben begünstigt; gelangt, nachdem sie Kranzarterien des Herzens (s. Herzarterien) abgegeben hat, Anfangs noch von dem Herzbeutel umschlossen, links die Lungenarterie, rechts die obere Hohlader (s. Hohladern) neben sich habend, in die Höhe, aufsteigende A. (A. adscendens); bildet, indem sie sich, vor dem 3. u. 4. Rückenwirbel vorüber, nach links biegt, den Aortenbogen (Arcus aortae), zieht sich an der linken Seite des Rückgraths herab (absteigende A., A. descendens), nachdem sie aus dem oberen queren Theil des Bogens die anonyme, linke Kopf- u. linke Schlüsselbeinarterie abgegeben hat. Während ihres Verlaufs innerhalb der Brusthöhle, wo sie als Brust-A. (A. thoracica) bezeichnet wird, gibt die A. ab: die oberen Luftröhren-, die Speiseröhren-, die hinteren Mittelfell-, bisweilen einige hintere Herzbeutel-, endlich die untern hintern Zwischenrippenarterien. Nach ihrem Durchgang durch die A-enspalte des Zwerchfells, heißt die A. Unterleibs-A. (A. abdominalis), läuft an der linken Seite der Wirbelsäule, nach unten mehr auf die Mitte derselben herab, gibt während des Durchgangs durch die Aortenspalte (Aortenschlitz) des Zwerchfells die obern Zwerchfellsarterien, tiefer die Eingeweide-, obere u. untere Gekrös-, mittlere Nebennieren-, Nieren-, hinteren Lendenarterien (s.d. a.) ab, u. spaltet sich[590] auf dem 4. Lendenwirbel in die beiden Hüftarterien, aus deren Theilungswinkel noch die mittlere Heiligenbeinarterie hervorkommt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.