Araucanensprache

Araucanensprache

Araucanensprache, Sprache der Araucanos in Chili. Sie hat folgende Buchstaben: a, b, c, ç, ch, d, e, f, g, ng, h, i, j, k, l, ll, m, n, ñ, o, p, q, r, s, t, u, v, ù, û, x, y, z; sie werden nach spanischer Weise ausgesprochen, mit Ausnahme des ù, welches wie ü. u. des û. welches wie j lautet. Das Nomen hat 3 Numeri: Singularis, Dualis u. Pluralis. Der Dualis hat die Endung engu. der Pluralis ica od. engn. letzter wird auch durch ein vorgesetztes pu, od. ein zwischen Adjectivum u. Substantivum geschobenes que bezeichnet. Die Casus werden ebenfalls durch Endungen ausgedrückt, u. zwar: Genitiv durch ñi. Dativ u. Ablativ durch mo, meu, Instrumentalis durch engu. Ein grammatisches Genus existirt nicht. Die persönlichen Fürwörter sind inche ich, eimi du, teye er; Dualis inchiu, eimu, teyengu, Plur. inchiñ, eimn, teyengn. Das Verbum hat nur Eine Conjugation mit den Endungen: Sing. 1. n, 2. imi, 3. i, Dual. 1. yu. 2. imu, 3. ingu, Plur. 1. in, 2. imu, 3 ingu. Die Wurzel mit diesen Endungen bildet das Präsens, das Imperfectum schiebt bu, das Perfectum uye, das Plusquamperfectum uyebu. das 1. Futurum a, 2. Futurum uyea, der 1. Aorist abu, der 2. Aorist uyeabu zwischen Wurzel u. Endung. Der Conjunctiv hat die Endung li, der Optativ lichi, der Infinitiv endigt auf n, das Gerundium auf yum. al, yabum, das Participium Act. auf lu. Part. Pass. auf el. Das Passivum wird durch Verbindung des Verbum ngen ich bin, mit der Wurzel des Activum gebildet, z.B. aiùn ich liebe, Pass. aiungen ich werde geliebt; auch wird es durch das Part. Pass. ausgedrückt. Das Negativum wird gebildet, indem la (im Indicativ), qui (im Imperativ) od. no (im Conj., Inf., Gerund. u. Part.) zwischen Wurzel u. Endung geschoben wird, z.B. elulan ich gebe nicht, Conj. elunoli etc. Außerdem hat die A. die Fähigkeit, Pronominalobjecte in die Verbalform aufzunehmen. Die Präpositionen stehen theils vor, theils hinter den Substantiven. Die Endung abgeleiteter Adverbien ist geti. Der Anfang des V. U. lautet: Inchiñ taiñ chao huenn me ta-mlelu ufchingepe ta-mi uûi, d.i. unser Vater Himmel in seiend, geheiligt - sei dein Name. Grammatiken von Luis de Valdivia, Lima 1608; B. Havestadt, Münster 1777.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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