- Asthma
Asthma (gr.), 1) Engbrüstigkeit überhaupt; 2) erschwertes, mit dem Mangel von Luftmangel verbundenes Athemholen; man unterscheidet: a) A. der Erwachsenen (A. adultorum convulsivum, A. spasmodicum, A. spasticum), ein krampfhaftes, vorzüglich dem höheren Lebensalter eigenthümliches, in periodisch wiederkehrenden Anfällen von einer Minute bis zu mehreren Stunden, vorzüglich des Nachts eintretendes Lungenleiden, mit Angst, Brustbeklemmung, sehr erschwertem, keuchendem, bisweilen pfeifendem, momentan wohl gänzlich gehemmtem Athmen, das oft nur in aufrechter vorgebogener Haltung möglich ist, verbunden, ohne od. mit kurzem u. trockenem (A. siccum), seltener u. meist erst am Ende der Anfälle feuchtem (A. humidum, A. pituitosum) Husten, ursprünglich von Leiden der Lungen ausgehend, od. von Mitleiden dieser durch andere kranke Theile, aus rein nervöser od. mit katarrhalischer gemischter Ursache, selten völlig heilbar, oft auch erst spät durch Folgekrankheiten der Lungen tödtlich. Heilmittel (Antasthmatische Mittel) sind nach Umständen schweiß- u. harntreibende, Brech-, ableitende, krampfstillende, zuletzt tonische Mittel. Die Homöopathie behandelt das A., bei entzündlichem od. aufgeregtem Zustande des Blutes u. Andrang desselben nach der Brust, mit Akonit, bei mehr krampfhaftem Zustande mit Kaffee, Ipecacuanha, bei Neigung zu Convulsionen mit Kupfer, bei chronischem Verlaufe mit hektischem Zustande, mit Arsenik. b) A. der Kinder (A. Millari, A. acutum periodicum infantum), nach Millar, der es zuerst beschrieb, genannt, erscheint bei Nacht meist bei feuchter Witterung bei zärtlichen Kindern von 1–7 Jahren, ist von dem vorigen nur durch eine mehr dumpfe u. hohle Stimme u. Respiration, mehr plötzliches u. stürmisches Auftreten u. öftere Wiederkehr der Anfälle verschieden, meist schon den 3. bis 7. Tag unter Convulsionen durch Erstickung[853] tödtlich. Hauptmittel dagegen sind Asand, Moschus u. Cajeputöl; homöopathisch Hollunderblüthen. c) A. thymicum, vorzüglich bei Kindern, von Kopp in Hanau aufgestellte Form des A., welches von einer Vergrößerung der Thymusdrüse herrühren u. sich durch ein periodisch sich einfindendes Athemeinhalten mit einem seinen Schrei u. Beängstigung charakterisiren u. wobei vorzüglich früh nach dem Erwachen noch Schreien, Schlucken eintreten soll; von Einigen bezweifelt. d) A. pressorio-doloriticum inconstans (A. spasmodice-arthriti, um inconstans, A. syncopticum) so v.w. Bräune der Brust. 3) A. nocturnum, so v.w. Alpdrücken. Davon Asthmatisch.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.