Kopp

Kopp

Kopp, 1) Ulrich Friedrich, geb. 1762 in Kassel, war Justizrath, dann Regierungsrath u. Geheimer Cabinetsrath in Kassel, nahm 1804 seine Entlassung aus dem Staatsdienst, wurde 1808 Ehrenprofessor in Heidelberg, lebte dann privatisirend in Manheim u. st. 27. März 1834 auf einer Reise in Marburg; er schr.: Handbuch zur Kenntniß der Hessen-Kasselschen Landesverfassung u. Rechte, Kassel 1796–1804, 4 Bde., fortgesetzt von A. F. Wittich; Bruchstücke zur Erläuterung der deutschen Geschichte u. Rechte, ebd. 1799–1801, 2 Bde.; Palaeographia critica, Manh. 1817–1829, 4 Bde.; Bilder u. Schriften der Vorzeit, ebd. 1819–21, 2 Bde. 2) Georg Ludwig Karl, geb. 1773 in Aschaffenburg, war Hofkaplan des Fürsten Primas u. st. 1834: er schr.: Archiv für das katholische Kirchen- u. Schulwesen, Frankf. 1810–13; Die Volksverfassung im Königreich Baiern, Würzb. 1818; Die Katholische Kirche im 19. Jahrh. u. die zeitgemäße Umgestaltung ihrer äußeren Verfassung, Mainz 1830. 3) Johann Heinrich, geb. 1777 in Hanau, Geheimer Obermedicinalrath das.; er schr.: Darstellung des gelben Fiebers, Frankf. 1805; Darstellung der Selbstverbrennungen, ebd. 1812; Beobachtungen aus dem Gebiete der ausübenden Heilkunde, ebd. 1821; Denkwürdigkeiten aus der ärztlichen Praxis, ebd. 1830–39, 4 Bde. u. m. a. Gab heraus: Jahrbuch[710] der Staatsarzneikunde, Jahrg. 1808–20. 4) Joseph, geb. 1788 zu Sommerau in Niederbaiern, wurde 1815 Lehrer am Gymnasium in München, 1819 Professor der Geschichte u. 1824 der Griechischen u. Römischen Literatur am Lyceum daselbst, 1827 Professor der Philologie u. Mitdirector des Philologischen Seminars in Erlangen u. st. 1842; er gab heraus den Damaskios, 1826. 5) Joseph Eutych, geb. 1793 in Beromünster im Canton Luzern, wurde 1819 Professor der Griechischen Sprache an der höheren Lehranstalt in Luzern u. 1841 in den Verfassungs- u. später in den Cantons- u. Regierungsrath berufen, sprach sich in der Jesuitenfrage, als Präsident des Erziehungsrathes, gegen die Berufung des Ordens nach Luzern aus, weshalb er 1845 bei der Erneuerung des Regierungsrathes nicht wieder in denselben gewählt wurde; er schr.: König Albrecht I. (Drama), Bern 1824; Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte der eidgenössischen Bünde, Luzern 1832; Geschichte der eidgenössischen Bünde. Lpz. 1845–49, 2 Bde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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