Bifilarmagnetometer

Bifilarmagnetometer

Bifilarmagnetometer (v. lat. u. gr.), ein von Gauß erfundener Apparat, welcher dazu dient, die geringsten Schwankungen in der Intensität des Erdmagnetismus augenblicklich meßbar zu machen An zwei etwa 15 Fuß langen u 11/2 Zoll von diesen entfernten Stahldrähten hängt ein verticaler fester Stab mit einem verticalen Spiegel in welchem man durch ein 15 Fuß entferntes Fernrohr das Bild eines Stückes einer in Millimeter getheilten, über dem Fernrohr befestigten horizontalen Scala sieht. An dem untern Ende des Stieles befindet sich ein um die vertikale Achse mittelst des sogenannten Torsionskreises drehbares Schiffchen (Hülfe), in das ein etwa zwanzigpfündiger Magnetstab geschoben werden kann. Durch die Torsion der Fäden nimmt das Schiffchen an sich eine solche Lage an, daß die Fäden sich parallel stellen u. der Schwerpunkt des angehängten Körpers in dieselbe Ebene zwischen die verlängerte Richtung beider Fäden fällt. Der Torsionskreis wird nun so gestellt, daß die Richtung des Schiffchens mit dem magnetischen Meridian einen bedeutenden Winkel bildet. Schiebt man dann in dasselbe den Magnetstab, so wird derselbe eine zwischen der früheren Richtung des Schiffchens u. dem magnetischen Meridian zwischenliegende Richtung annehmen, so nämlich, daß die Torsionskraft der Fäden u die Richtkraft des Erdmagnetismus sich das Gleichgewicht halten Stellt man nun den Torsionskreis anfänglich so, daß die Ruhelage des Magnetstabes gegen den magnetischen Meridian etwa rechtwinkelig steht, so äußert sich die geringste Änderung der Stärke des Erdmagnetismus durch eine veränderte Lage des Magnetstabes, welche durch die im Fernrohr sich zeigenden Scalentheile höchst genau beobachtet u. gemessen werden kann.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Bifilarmagnetometer — Bifilarmagnetometer, Vorrichtung zur Beobachtung bezw. Selbstregistrierung der kleinsten Schwankungen der magnetischen Intensität eines Erdortes [1]. Ein Magnetstab liegt in einem an zwei langen Fäden hängenden Schiffchen. Die Aufhängung ist so… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Magnetismus — Magnetismus, ist die Ursache, vermöge deren ein damit behafteter Körper (Magnet) andere Körper im Allgemeinen entweder anzieht (am stärksten weiches Eisen), od. abstößt (am stärksten Wismuth), von einem zweiten Magneten aber das eine Ende anzieht …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Magnetometer — Ein Magnetometer im Einsatz, August 2004 Ein Magnetometer (umgangssprachlich auch als Teslameter oder Gaußmeter bezeichnet) ist eine sensorische Einrichtung zur Messung magnetischer Flussdichten. Magnetische Flussdichten werden in der Einheit… …   Deutsch Wikipedia

  • Bifilardynamometer — (v. lat. u. gr.), ein von Weber erfundenes Instrument zur Messung der Einwirkung elektrischer Ströme auf einander. Es ist im Wesentlichen ähnlich dem früher von Gauß erfundenen Bifilarmagnetometer (s. d), nur mit dem Unterschiede, daß der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bifilār — (lat.), zweifädig; Bifilarsuspension, Aufhängung an zwei parallelen Fäden in kleinem Abstand; Bifilarwage, s. Wage; Bifilarpendel, s. Pendel; Bifilarhygrometer, s. Hygrometer; Bifilarmagnetometer, s. Magnetometer …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Erdmagnetismus — (hierzu die Karten »Erdmagnetismus I u. II«). Die Erde verhält sich wie ein großer Magnet, dessen Nordpol nach S. gewendet ist. Eine horizontal frei schwebende Magnetnadel nimmt überall eine ganz bestimmte Ruhelage ein, derart, daß das eine Ende …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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