Credenzen

Credenzen

Credenzen (v. ital., Far credenza), 1) Speisen u. Getränke, bevor man sie einem Anderen über, reicht, kosten, um so dem, welcher sie genießt, die Gewißheit zu geben, daß sie nicht vergiftet sind. Da C. war sonst an Höfen Geschäft des Mundschenks, jetzt ist es abgekommen, u. man versteht unter C. bes. 2) Getränke zum Genuß präsentiren. Credenzteller, Teller, auf dem der Mundschenk den Wein credenzte u. dann überreichte. Credenztisch, ein an der Wand, meist in den Ecken pyramidenähnlich aufsteigender Tisch, mit stufenweisen Abtheilungen, auf welchem Pokale, Spülkessel, Terrinen u. anderes Silber- u. Glaswerk zur Schau aufgestellt, die Speisen vorgelegt, die Getränke vertheilt werden etc. Daher stufenweiß zurücktretende Aufsätze, die man zu Speisen, od. in Bibliotheken zum Auflegen der Bücher braucht.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Credenzen — Credenzen, eigentlich das Kosten derjenigen aufgetragenen Speisen und Getränke, die man Jemandem überreichen will. Man beobachtete diese Sitte früher namentlich an Höfen, wo es das Geschäft des Mundschenken war, Alles vorher zu kosten, um die… …   Damen Conversations Lexikon

  • Credenzen — Credếnzen, verb. reg. act. aus dem Ital. credenzare, die Speisen und das Getränk vorher kosten, ehe man sie einem andern zum Genusse darreicht, welches ehedem an den Höfen üblich war, wo solches von den Mundschenken und Vorschneidern geschahe,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Credenzen — Credenzen, Speisen oder Getränke, die für einen andern aufgetragen werden, vorher kosten (zum Beweis, sie seien nicht vergiftet; alter und mittelalterlicher Gebrauch) …   Herders Conversations-Lexikon

  • Credenzen — Wer mir credenzt edeln Wein, soll stets von mir gegrüsset sein …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Slawische Mythologie — Slawische Mythologie. Durch alle slawischen Götterlehren geht ein scharf ausgeprägter Dualismus hindurch: es gibt einen guten (weißen) u. einen bösen (schwarzen) Gott, welche beide eine große Zahl Untergötter, die ihre Eigenschaften theilen, im… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wein [1] — Wein (Traubenwein), die durch Gährung des Traubensaftes ohne Destillation gewonnene alkoholische Flüssigkeit. Die Weintrauben enthalten unter allen Obstsorten den meisten Zucker (Trauben u. Fruchtzucker), außerdem noch Säuren (Weinsäure,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schenkenamt, das — Das Schênkenamt, des es, plur. die ämter, das Amt eines Schenken, in der ersten edlern Bedeutung, d.i. desjenigen, welcher einem Obern das Getränk darreichet; 1 Mos. 40, 21 auf eine ungewöhnliche Art das Schenkamt, Nieders. das Püttkeamt, von… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Thee — Thee. »Darma, ein sehr frommer Fürst und Sohn eines indischen Königs, kam um das Jahr 519 v. Chr. nach China in der Absicht, seine Religion auszubreiten. Um durch sein Beispiel Andere zur Tugend zu leiten, führte er ein höchst bußfertiges Leben,… …   Damen Conversations Lexikon

  • kredenzen — kre|den|zen unter Einfluss von spätmhd. credenzen »vorkosten« zu it. credenza, vgl. ↑Kredenz> [ein Getränk] feierlich anbieten, darreichen, einschenken, auftischen …   Das große Fremdwörterbuch

  • Trunk — 1. An den der Trunck offt ist kommen, der gehört ins Beth. – Lehmann, 757, 22. 2. Auff einen frölichen Trunck letstlich einen seligen sprung. – Henisch, 1250, 13. 3. Beim Trunk erkennt man die Narren. – Dove, 195. 4. Beim Trunk lernt man seine… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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