Crinoīden

Crinoīden

Crinoīden (Petref., Haarsterne), zu der Klasse der Haarsterne gehörige Geschöpfe, bestehen aus einem sternförmigen, meist einem zehnarmigen u. aus kleinen Täfelchen zusammengesetzten Körper (Kelch), welcher auf einer gegliederten Säule ruht u. mittelst dieser an den Meeresgrund befestigt ist. Die Glieder dieser Säule (Trochiden) findet man in großer Menge, sie sind meist walzenförmig, fünfeckig, selten viereckig, radial gestreift od. gerippt u. von einem Kanal durchbrochen, durch welchen der Sipho geht; meist sind sie biconcav, so daß sie nur mit den Rändern an einander stoßen, die Ausfüllung dieser Zwischenräume u. des Kanals durch Bergmasse geben zu den sogenannten Schraubensteinen[542] Veranlassung. Arten: Cyattocrinus pinnatus Goldf., die Säulenglieder sind nur am Rande gerippt, der Kanal ist sehr eng, häufig in den Grünsteintuffen; Cyattocrinus rugosus Goldf. u. Miller, mit niedrigen Säulengliedern u. fünfeckigem Kanal; Melocrinus laevis Goldf., Säulenglieder äußerlich glatt, Gelenkfläche bis zum Kanalgestreift, sehr weiter Kanal; häufig in den Grau wackenkalksteinen des Sächsischen Voigtlandes; Cyattocrinus ramosus Schl., hat kleine Säulenglieder, die nur am Rande gerippt u. mit einem weiten Kanal durchbrochen sind, im Zechstein; Pentacrinus basaltiformis Miller u. P. subangularis Miller im Lias; P. cingulatus Mün., im oberen Jura; Apiocrinus mespiliformis Goldf. u. Eugeniacrinus nutans Goldf., häufig im Jura; Saccocoma filiformis Goldf., im sohlenhofer Schiefer; Arten der Gattung O phiura selten in der Tertiärformation; Rhodocrinites verus u. Cupressocrinites crassus, deren Glieder ganze Schichten des Kohlenkalkes erfüllen. Eine besondere Gruppe der C., bei denen die Arme des Kelches zu fehlen scheinen, hat man als Cystideen unterschieden, welche von Leop. v. Buch in einer Monographie (Berlin 1845) genau beschrieben wurden, man findet sie in den Grauwackenschichten.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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