Dachgesims

Dachgesims

Dachgesims, eine mit architektonischen Gliedern versehene Bekränzung der Mauer unmittelbar unter dem Dache, welche das Gebäude vor dem vom Dache herabkommenden Wasser schützt. Die Anordnung der Gliederung ist sehr verschieden nach dem Charakter des Gebäudes; ist dieser reich gehalten, so wird das D., als Bekrönung des Ganzen, mit Verzierungen, als Sparrenköpfen, Zahnschnitten, Perlen, Stäbchen u. auch mit mehr Gliedern versehen; ist er einfach, so werden weniger Glieder gemacht. Im Allgememen theilt man die Höhe des D-es in 3 gleiche Theile, von denen der oberste ein Plättchen, Karnies u. Rundstäbchen, der 2. die hängende Platte, der 3. ein Plättchen u. einen umgekehrten Karnies, od. Zahnschnitte u. andere unterstützende Glieder enthält. Große D-e theilt man in 4 gleiche Theile, gibt dem 1., 2. u. 4. die gleichen Glieder wie vorhin, dem 3. aber Sparrenköpfe u. Zahnschnitte. Die Höhe der D-e richtet sich nach der Höhe der Façade u. kann bei 20 F. Höhe 1 F., bei 30 F. Höhe 11/2, bei 60 F. Höhe 21/2–3 F. betragen. Ebenso ist die Ausladung von der Anordnung des Ganzen abhängig; sie be trägt höchstens die Höhe des ganzen D-es. Die D-e werden von Stein od. Holz gefertigt; die steinernen von Werkstücken od. gebrannten Ziegeln, auch von gebranntem Thon; die hölzernen aus Baustämmen od. von Pfosten u. Bretern. Die steinernen D-e werden entweder in die Ebene der Dachbalken, od. unter dieselben so gelegt, daß die einzelnen Gesimssteine um etwas mehr auf der Mauer aufliegen, als sie über dieselbe hervorspringen; die Dachrinne wird in dem steinernen Simse ausgehauen, verkittet u. mit Metall ausgefüttert u. kommt unmittelbar unter die Dachtraufe zu stehen. Die Steine werden mit eisernen Ankern an die Balken befestigt. Die aus ganzem Holze ausgehauenen u. gehobelten Simsstücke werden an die Balken angezapft u. die Pfostensimse an die Balken selbst od. unter dieselben an bes. eingelegte Knappen genagelt. Die hölzernen Simse werden mit Ölfarbe 3 bis 4 Mal angestrichen, erhalten auch durch, auf die noch nasse Ölfarbe aufgepuderten seinen Sand ein steinähnliches Aussehen. Bei ordinären Gebäuden besteht das D. nur aus, an die gegen das Gebäude schräg verschnittene Balken genagelten Bretern, Wetter- od. Traufbretern.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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