Deïsmus

Deïsmus

Deïsmus (v. lat., eigentlich vom Theismus nur insofern verschieden, als D. vom lat. deus, Theismus aber vom griech. ϑεός herkommt), 1) der religiöse Glauben, welcher das Dasein Gottes annimmt, Gott aber nur unter dem allgemeinen Begriffe der Vollkommenheit als Weltursache denkt, ohne weiter auf andere Eigenschaften einzugehen, während der Theismus Gott als persönliches Wesen annimmt u. ihn unter Begriffen denkt, die aus der menschlichen Natur entlehnt sind u. zur denkbar größten Vollkommenheit steigert; 2) im engeren Sinn, die Überzeugung vom Dasein Gottes u. seiner Weltregierung aus bloßen Gründen der Vernunft, im Gegensatz u. mit Verwerfung der Offenbarung u. Dogmen, od. der religiöse Glaube, welcher von Principien a priori od. von den metaphysischen Begriffen ausgeht u. alle Dogmen verwirft. Man hat daher auch die Naturalisten, sogar die Atheisten mit dem Namen Deïsten bezeichnet, bes. Collins u. Tindal, u. des Ersten Discourse of free-thinking, den Katechismus des Deisten, u. Tindals Christianity as old as the creation, die Bibel der Deisten genannt. Vgl. Lechler, Geschichte des evangelischen D., Stuttg. 1841.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Deïsmus — (lat.), das System, das einen von der Welt nicht bloß geschiedenen (im Gegensatze zum Pantheismus), sondern auch verschiedenen, ihr äußerlich gegenüberstehenden Gott als letzte Ursache aller Dinge lehrt, aber (im Gegensatze zum Theismus) annimmt …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Deïsmus — (vom lat. deus) oder Theïsmus (vom grch. theós), im Gegensatz zum Atheïsmus der Glaube an einen Gott als den letzten Grund aller Dinge; der D. denkt diesen als Schöpfer, aber ohne nachmalige Einwirkung (durch Offenbarung und Wunder) auf die… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Deismus — Deismus, vom lat. deus oder Theismus vom griech. θέος heißt allgemein im Gegensatz zum Atheismus der Glaube an einen persönlichen Gott, näher jedes Lehrgebäude, welches einen außerhalb der Welt u. derselben unnahbar gegenüber stehenden Gott… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Deismus — Thomas Hardy: Joseph Haydn, 1791. Der österreichische Komponist beschrieb im Oratorium Die Schöpfung ein deistisches Weltbild: Gott erschuf die Erde, einschließlich des Menschen. Damit endet das Oratorium: Gott greift später nicht mehr in sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Deismus — De|ịs|mus 〈m.; ; unz.; Philos.〉 religionsphilos. Anschauung, die aus Vernunftsgründen einen Weltschöpfer anerkennt, aber den Glauben an sein weiteres Einwirken auf das Weltgeschehen ablehnt [zu lat. deus „Gott“] * * * Deịsmus   [zu lateinisch… …   Universal-Lexikon

  • Deismus —    (lat. = Gottesauffassung), jenes Denken über Gott, das an seiner Existenz u. Personalität festhält, auch die Welt mit ihren natürlichen Abläufen (”Naturgesetzen“) als seine Schöpfung annimmt, aber jedes weitere Eingreifen Gottes in diese… …   Neues Theologisches Wörterbuch

  • Deismus — De|ịs|mus 〈m.; Gen.: ; Pl.: unz.; Philos.〉 religionsphilos. Anschauung, die aus Vernunftsgründen einen Weltschöpfer anerkennt, aber den Glauben an sein weiteres Einwirken auf das Weltgeschehen ablehnt [Etym.: <lat. deus »Gott«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Deismus — De|is|mus der; <zu lat. deus »Gott« u. ↑...ismus> Gottesauffassung der Aufklärung des 17. u. 18. Jh.s, nach der Gott die Welt zwar geschaffen hat, aber keinen weiteren Einfluss mehr auf sie ausübt …   Das große Fremdwörterbuch

  • Deismus — De|ịs|mus, der; <lateinisch> (Gottesglaube [aus Vernunftgründen]) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Aufklärung — Daniel Chodowiecki 1791: Im Moment der Aufklärung, zu dem die Göttin der Erkenntnis, Minerva, das Licht spendet, finden die Religionen der Welt zusammen. Aufklärung steht im alltäglichen Sprachgebrauch für das Bestreben, durch den Erwerb neuen… …   Deutsch Wikipedia

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