- Dumonceau
Dumonceau (spr. Dümongsoh), 1) Henri Louis Duhamel D., Oberaufseher des Seewesens in Paris; er schr.: La physique des arbres, Par. 1758 (deutsch von Schöllenbach, Nürnb. 1765). 2) Jean Baptiste D., Graf von Bergendael, geb. 1760 in Brüssel; zum Architekten bestimmt, trat er 1787 bei den Unruhen in Belgien in eine freiwillige Compagnie u. zeichnete sich bald als Offizier aus. Nach Unterwerfung der Insurgenten lebte er in Brüssel, ging aber später nach Frankreich; 1792 Oberstlieutenant der Belgier, die sich bei der französischen Armee befanden, nahm er in der Schlacht von Jemappes eine Redoute, focht 1793 bei Neerwinden, wurde Brigadegeneral, dann erster Commandant von Amsterdam, 1795 batavischer Generallieutenant u. dämpfte 1796 mehrere aufrührerische Bewegungen. 1797 commandirte er eine holländische Division, die nach Irland bestimmt war. Nach der Landung der Engländer u. Russen in Holland 1799, focht D. bes. bei Bergen rühmlich gegen dieselben, belagerte 1800 mit dem batavischen Contingent die Citadelle Marienburg bei Würzburg u. befehligte 1805 die gallo-batavische Armee, die für die Landung in England bestimmt war. Nachdem Holland zum Königreich erhoben war. wurde D. Gesandter in Paris, 1806 aber zur Arme berufen u. Marschall von Holland; 1809 focht er wieder auf Walchern gegen die Engländer u. wurde 1810 Graf von Bergendael. Als Holland mit Frankreich vereinigt wurde, wurde er französischer Reichsgraf u. später Commandant der zweiten Militärdivision. Er schlug 26. Aug. 1813 die Russen bei Pirna, wurde bei Dresden gefangen u. kehrte 1814 nach Frankreich zurück. Während der Hundert Tage lebte er ruhig in Mézières, gab nach dem 18. Juni 1815 seine Entlassung ein u. ging nach Belgien, wurde dort Mitglied der zweiten Kammer für Südbrabant u. st. 29. Dec. 1821 in Brüssel.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.