Laßgut

Laßgut

Laßgut (Bonumlassicum), ein Bauerngut od. auch ein einzelnes Grundstück, welches dem Besitzer (Lasse, Laßgutshesitzer) zur Nutznießung unter gewissen Bedingungen, insbesondere der Übernahme der öffentlichen Lasten u. eines Zinses (Laßzins) an den eigentlichen Eigenthümer überlassen worden ist. Ursprünglich scheint das Laßgutsverhältniß namentlich bei unfreien, leibeignen Bauern vorgekommen zu sein; später haben sich die Verhältnisse sehr verschieden gestaltet, so daß aus der Bezeichnung L. nicht gleich auf eine ganz bestimmte rechtliche Eigenschaft des Gutes geschlossen werden kann. Oft liegt dem Laßgutsverhältniß r. nr die Natur eines Preeariums (s. d) zu Grunde, so daß der Eigenthümer das L. in jedem Augenblick beliebig zurückziehen kann; öfters sind die Laßgüter aber doch auf die Lebenszeit des Bauern, zuweilen auch mit einer beschränkten Vererblichkeit verliehen, so daß die Bauernfamilie so lange auf dem Gute belassen werden muß, als Dienste u. Abgaben von ihr gehörig geleistet werden. Ähnlich sind die Güter auf Herrengunst, die Leibrechtsgüter, Schupflehen, Todbestände u.a.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Laßgut, das — Das Laßgut, des es, plur. die güter. 1) In einigen Gegenden, überhaupt ein jedes Gut oder Grundstück, dessen Besitz man einem andern gegen einen gewissen Zins auf immer oder doch auf eine lange Zeit überlässet. So werden in großen Wäldern den… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Freies Laßgut — Freies Laßgut, so v.w. Arlesgut …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lassen [1] — Lassen (Lazzen, germ. Ant.), so v.w. Hörige, s.u. Deutschland (Ant.) A) a) bb); vgl. Laßgut …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Herrengünstler, der — Der Hêrrengünstler, des s, plur. ut nom. sing. in einigen Gegenden, z.B. in Baiern, der Besitzer eines Laßgutes; vermuthlich, weil die auf einem solchen Gute haftenden Freyheiten aus der ehemahligen besondern Gunst des Grundherren hergeflossen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Laßhain, der — Der Laßhain, des es, plur. die e, in einigen Gegenden, ein gegen einen Erbzins einem andern überlassener Hain, ein Hain als ein Laßgut betrachtet …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Laßraum, der — Der Làßraum, des es, plur. die räume. S. Laßgut …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Laßwiese, die — Die Laßwiese, plur. die n, eine gegen einen Erbzins einem andern überlassene Wiese, S. Laßgut …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Laßzins, der — Der Laßzins, des es, plur. die e, der Erbzins für ein Laßgut, S. dieses Wort …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lasse, der — Der Lasse, des n, plur. die n, eine noch in vielen Gegenden Deutschlandes übliche Benennung einer Art zinspflichtiger Unterthanen, deren Einschränkung und Zustand aber nicht an allen Orten gleich ist; der Laßbauer. Im mittlern. Lat. Lassus, im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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