- Lymphgeschwulst
Lymphgeschwulst (Lymphabsceß, Chronischer od. Kalter Absceß), Ansammlung eines dünnen, wässerigen od. blutigen Eiters ohne wahrnehmbare Entzündungserscheinungen, als weiche, regelmäßig u. scharf begrenzte Geschwulst bemerkbar. Die L. kommt hauptsächlich bei skrophulösen, rhachitischen u. tuberkulösen Menschen vor u. kann Wochen u. Monate lang bestehen. Endlich verdünnt u. röthet sich die Haut, der Absceß geht auf u. hinterläßt ein von wulstigen Rändern umgebenes Lymphatisches Geschwür (Ulcus lymphaticum), welches eine Menge sehr dünnen Eiters absondert. Je länger aber der L. besteht, desto mehr überzieht sich seine innere Wandung mit einer häutigen Auskleidung (Absceßmembran). Die Umgebungen der L. verdicken sich allmälig u. bilden einen Balg, welcher seinen Inhalt scharf abgesondert einschließt, die Flüssigkeiten werden zuweilen aufgesaugt, der Sack[649] verschrumpft u. es bleibt eine schwielige, einen Brei ed. trockene Masse enthaltende Kapsel zurück. Früher glaubte man solche L. entstanden durch Berstung von Lymphgefäßen.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.