- Pelops
Pelops, Sohn des Tantalos u. der Dione od. Euryanassa. Einst kehrten die Götter bei Tantalos ein, u. dieser, um ihre Allwissenheit zu prüfen, zerstückte seinen Sohn u. setzte denselben gekocht den Göttern vor, diese aber merkten den Betrug u. nur Demeter verzehrte die eine Schulter; allein Zeus befahl dem Hermes, die Stücke wieder in den Kessel zu werfen, woraus Klotho den P. lebend hervorzog, u. die fehlende Schulter ergänzte Zeus durch eine elfenbeinerne. Nach Pindar hatte ihn Zeus als schönen Knaben entführt, damit er die Göttertafel bediene. Allein in Folge eines unwürdigen Benehmens sendete ihn Zeus wieder auf die Erde, als eben Krieg zwischen Troern u. Lydern war. P. half diesen, wurde aber von jenen vertrieben, worauf er mit großen Schätzen nach Pisa in der griechischen Halbinsel wanderte, welche später nach ihm Peloponnesos genannt wurde. Hier gewann er die Hippodamia, die Tochter des Önomaos (s.d.), im Wettrennen u. bekam mit ihr Pisa (s.u. Elis). Da er dem Myrtilos (Myrsilos), durch welchen er in dem Wettrennen gesiegt hatte, die Hälfte des Reiches versprochen hatte, denselben aber, um sein Versprechen nicht halten zu müssen, ins Meer stürzte, fluchte dieser dem P. u. seinem ganzen Geschlechte. Zu Pisa erwarb P. noch Olympia, wo er die Spiele erneuerte (s. Olympia). Mit Hippodamia zeugte er sechs Söhne, darunter Atreus u. Thyestes. Die Bevorzugung seines natürlichen Sohnes Chrysippos veranlaßte seine Gemahlin, ihre Söhne zur Ermordung des P. zu reizen. Deshalb vertrieb P. seine Söhne, u. Hippodamia floh mit ihnen nach Midea in Argolis. P. stand im Peloponnes in[795] großem Ansehen; die Eleer feierten ihm jährlich die Pelopeia, u. auf der Ebene Pelopeion (s.d. unt. Olympia) im Haine Altis bei Olympia wurde ihm ein schwarzer Widder geschlachtet. Aus seinen Gebeinen sollte das Palladium entstanden sein.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.