- Samenboden
Samenboden (Samenhalter, Samenträger, Receptaculum seminis), der Ort, wo der Same ansetzt, ist bei den nackten Samen so v.w. Fruchtboden (s.u. Blüthenstaub D), bei bedeckten Samen aber ein besonderer u. in dem Samenbehältniß eingeschlossen. Er ist a) gemeinschaftlich, mehre Samen tragend (R. commune, Placenta, Trophospermium, Spermophorus, Colum) u. als solcher: aa) central, der Achse des Samenbehältnisses entsprechend, u. zwar frei, ein entweder unten angewachsenes, oben freies (R. erectum, aufrechter S.), od. ein oben angewachsenes unten freies (hängender S., R. pendulus), Mittelsäulchen bildend, od. angewachsen (R. adnatum), durch Verbindung mit der Achse, od. durch das Zusammentreffen der Scheidewände im Mittelpunkte gebildet; bb) excentrisch, außerhalb der Mittellinie gelegen: Nähteboden (R. suturalis), inwendig an den Nähten der Klappen befindlich; Spitzboden (R. apicillare), an der Spitze; Grundboden (R. basilare), an der Basis des Fruchtbehälters; Randboden (R. marginale), am Rande der Klappen; Klappenboden (R. valvale), inwendig mitten auf den Klappen; Scheidewandboden (R. septale), an den Seiten der Scheidewände; Zwischenklappenboden (R. intervalvare), zwischen den durch die Samen geschiedenen Klappen; Seitenboden (R. laterale), an beiden gegenüberstehenden Seiten; Wändeboden (R. laterale), in einigen Reihen od. allenthalben an den innern Wänden der Frucht; zerstreut (R. vagum), nach keiner gleichförmigen u. bestimmten Lage. Hinsichtlich seiner Substanz ist der S.: fleischig, schwammig, leder-, faser-, korkartig, häutig, holzig etc. b) Der besondere S. (Podospermium, Spermapodium, Nabelschnur, Samenhalter) ist der jedem einzelnen, nicht sitzenden Samenkorn eigenthümliche, dasselbe mit dem gemeinschaftlichen S. verbindende Stiel od. Träger.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.