Stickstoffmetalle

Stickstoffmetalle

Stickstoffmetalle, Verbindungen der Metalle mit Stickstoff. Die meisten Metalle können mit Stickstoff verbunden werden, wenn über die Oxyde derselben trockenes Ammoniakgas bei erhöhter Temperatur geleitet wird, welche jedoch nicht so hoch ist, daß das entstandene Stickstoffmetall dadurch wieder zersetzt werde. Bei höheren Temperaturen zersetzen sich die S. u. zwar häufig unter Feuererscheinung u. Explosion; manche vertragen jedoch starke Glühhitze u. zersetzen sich nur, wenn sie in Chlorgas od. mit Kalihydrat od. mit leicht reducirbaren Metallen geglüht werden. Durch Säuren werden sie in ein Oxydsalz u. ein Ammoniaksalz zerlegt. Einige dieser S. vereinigen sich mit dem Chlorid desselben [822] Metalles, andere mit dem Cyanid, wie z.B. das Stickstofftitan in den sogenannten Titanwürfeln; noch andere mit dem Amid, z.B. Stickstoffwolfram. Die meisten S. bestehen aus 1 Äquivalent Stickstoff u. 3 Äquivalenten Metall, u. es sind diese Körper als Ammoniak, NH3, zu betrachten, in welchem, aller Wasserstoff durch eine gleiche Anzahl von Äquivalenten von Metall ersetzt worden ist. Ist in dem Ammoniak nur 1 Äquivalent H durch Metall ersetzt, so entstehen darauf die Metallbasen wie das Platinamin, Cupramin, Mercuramin etc.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Stickstoffmetalle — Stickstoffmetalle, Verbindung des Stickstoffs mit Metallen, entstehen zum Teil beim Erhitzen der Metalle (Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, Lithium, Bor, Silicium, Chrom, Titan etc.) in Stickstoff oder in Ammoniak (Kalium, Na …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stickstoffmetalle — Stickstoffmetalle, Stickstoffoxȳde, s. Stickstoff …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stickstoff — (Azot, Nitrogenium, Salpeterstoff, Salpeterluft, Stickgas, Alcaligen), chemisches Zeichen N od. Az, Atomgewicht = 14 (H = 1) od. = 175 (O = 100), gasförmiges Element, zu den Metalloiden gehörig; findet sich sehr verbreitet in der Natur, er macht …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Substitution — (v. lat. Substitutio), 1) die Verfügung, wodurch Jemand einen Stellvertreter für sich ernennt; daher Substitutionsclausel (Clausula substituendi) in Vollmachten die dem Bevollmächtigten ertheilte Befugniß sich an seiner Statt auch einen… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Stickstoffwasserstoffsäure — (Azoimid) N3H entsteht bei Einwirkung von Salpetriger Säure auf eine eiskalte verdünnte Lösung von Hydrazin, man erhält sie auch beim Versetzen einer Lösung von Diazoguanidinnitrat mit Natronlauge, Ansäuern mit Schwefelsäure und Destillation.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stickstoff — Stickstoff, Stickgas (Nitrogenium, chem. Zeichen N), farb , geruch und geschmackloses gasförmiges Element, das sich durch starken Druck und starke Abkühlung zu einer farblosen Flüssigkeit, die bei – 194° siedet und bei – 214° erstarrt,… …   Kleines Konversations-Lexikon

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