Xenien

Xenien

Xenien (v. gr.), 1) bei Martial Titel des 13. Buchs seiner Epigramme, welches lauter Distichen enthält, die sich auf ein Gastgeschenk (s. Xenia 4) beziehen u. dasselbe tadeln od. loben; daher 2) eine Sammlung von mehr als 400 Distichen von Schiller u. Goethe im Musenalmanach für 1797, welche in geistreicher, aber beißender Weise die damaligen Zeitthorheiten, bes. aber die schlechte Schriftstellerei angriffen u. dabei auch treffende Bemerkungen über Welt- u. Menschenleben, Kunst u. Literatur enthielten. Sie riefen mehre strenge Kritiken u. Gegenschriften hervor. Außer den 3 Auflagen, welche der Almanach mit den X. erlebte, sind sie später noch einzeln, Danzig 1833, abgedruckt. Vgl. Boas, Schiller u. Goethe im Xenienkampf, Stuttg. 1851, 2 Bde.; Saupe, Die Schiller-Goetheschen X., Lpz. 1852. Goethe gab später in seiner Sammlung von Gedichten im 3. u. 4. Bde. eine Reihe von Epigrammen, unter dem Titel Zahme X., welche, ohne animos zu sein, treffliche Gedanken über Kunst u. Leben in epigrammatischer Form enthalten.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Xenien — (griech.), ursprünglich „Gastgeschenke“, nannte der römische Dichter Martial (1. Jahrhundert n. Chr) das 13. Buch seiner Epigramme, die als Begleitverse zu Geschenken gedacht waren. Johann Wolfgang von Goethe übernahm diesen Titel im… …   Deutsch Wikipedia

  • Xenien — is a Germanization of the Greek Xenia host gifts , a title originally applied by the Roman poet Martial (1st century) to a collection of poems which were to accompany his presents. Following this precedent, Johann Wolfgang von Goethe named a… …   Wikipedia

  • Xenien — (del griego Xenion, regalo del visitante) fue el nombre que el poeta romano Marcial (siglo I) le dio a la colección de sus poemas con las que acompañaba sus regalos. Posteriormente, Goethe nombró a una colección de dísticos, que había escrito… …   Wikipedia Español

  • Xenĭen — (griech. Xenia), eigentlich Geschenke für Gastfreunde bei den Alten, kommt schon bei Martial als Überschrift für das 13. Buch seiner Epigramme vor, weil es größtenteils von solchen Gegenständen handelt, die gewöhnlich als Gastgeschenke verteilt… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Xenien — Xenĭen (grch.), Gastgeschenke; bei Martial Titel des 13. Buches seiner Epigramme; danach nannten Schiller und Goethe ihre im »Musenalmanach für 1797« gedruckten Epigramme gegen die Verkehrtheiten der zeitgenössischen Literatur. – Vgl. über… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Xenien — Xenien, bei den Griechen und Römern diejenigen Geschenke, welche der Gastgeber nach aufgehobener Tafel seinen Freunden zu machen pflegte, und welche in Eiern, Früchten, Vögeln etc. bestanden. Sinngedichte, welche der römische Dichter Martial in… …   Damen Conversations Lexikon

  • Xenien — Xenien, griech. dtsch., Gastgeschenke; so betitelte Martialis (s. d.) das 13. Buch seiner Epigramme, ebenso Schiller u. Göthe ihre zuerst im Musenalmanach von 1797 veröffentlichten bittern Ausfälle und Spöttereien über Persönlichkeiten u.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Xenien — Xeni|en   [lateinisch xenia »Begleitverse zu Gastgeschenken«, von griechisch xénion »Gastgeschenk«], Singular Xeni|e die, ,    1) Antike: Gastgeschenke, die Freunde untereinander austauschten, später auch die, die der Gastgeber nach der Mahlzeit… …   Universal-Lexikon

  • Xenien (Literatur) — Xenien (griech.), ursprünglich „Gastgeschenke“, nannte der römische Dichter Martial (1. Jahrhundert n. Chr) das 13. Buch seiner Epigramme, die als Begleitverse zu Geschenken gedacht waren. Johann Wolfgang von Goethe übernahm diesen Titel im… …   Deutsch Wikipedia

  • Xenien (Zeitschrift) — Dulzinea Beschreibung Lyrikzeitschrift Sprache Deutsch Erstausgabe 2002 Erscheinungsweise unreg …   Deutsch Wikipedia

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