Acosta

Acosta

Acosta, 1) Joseph, geb. 1539 zu Medina del Campo, Jesuit u. Missionär, war 17 Jahre Provinzial in Peru, u. st. 1600 als Rector zu Salamanca. Er schr.: Historia de las Indias, Sevilla 1590, Madr. 1610 (auch franz., holl., ital. u. engl.); De natura novi orbis, Salam. 1589 u. 95, Köln 1596; De Christo revelato, Rom 1590, Lyon 1591 u. m. a. 2) Christ., geb. zu Mozambique im 15. Jahrh., ging als Schiffschirurg nach Goa, lebte nach seiner Rückkehr als Chirurg in Burgos, wo er in einem Kloster st.; schr.: Tractado de las drogas y medic. de las Ind. orient. etc. Burgos 1578 (ital. Ven. 1585, lat. im Ausz. Antw. 1582, franz. Lyon 1619). 3) Gabriet od. Uriel, geb. 1587, n. A. 1594 zu Oporto, wurde von seinem Vater, einem getauften Juden, streng katholisch erzogen, stud. Jurisprudenz u. wurde 1619 Stiftsschatzmeister. Nach Kurzem aber gab er seine Stelle auf, verließ Portugal u. wendete sich nach Amsterdam, wo er zum Judenthum übertrat u. seinen Vornamen Gabriel mit Uriel vertauschte. Da er indeß die talmudischen Lehren u. Gebräuche mit den mosaischen Büchern in Widerspruch fand, sich auch offen darüber aussprach und u. a. die Unsterblichkeit bestritt, so wurde er, nachdem der Arzt de Silva ein verleumderisches Buch gegen ihn geschrieben hatte, nicht nur aus der Synagoge excommunicirt, sondern auch gefangen gesetzt u. zu einer, sein ganzes Vermögen verschlingenden Geldstrafe u. zur Vernichtung seiner Bücher verurtheilt. Nach langem Widerstand widerrief er seine Lehren, worauf der Bann aufgehoben wurde. Bald folgten neue Verfolgungen, die endlich seinen Geist zerrütteten; in diesem Zustand erschoß er sich 1640, n. And. 1647. Er schr.: Examen de tradicoens pharis. conferidas con a ley escripta, Amst. 1624; Selbstbiographie, herausgeg. lat. u. deutsch von Limborch, 1687; Lpz. 1847; vgl. Jellinek, Über A-s Leben u. Lehre, Zerbst 1847. A. ist auch der Held von Gutzkows Novelle: Der Sadducäer von Amsterdam, 1834, u. des Trauerspiels U. A., Lpz. 1847, n. A. 1850.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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