Althäa [2]

Althäa [2]

Althäa (A. L. Eibisch), Pflanzengattung, zur Familie der Malvaceen (Malvaceae-Malveae) u. der Monadelphie, Polyandrie L. gehörig. Unterabtheilungen: a) Althaeastrum De C., mit ungeränderten Samen, 8–9theiliger Hülle. Merkwürdige Arten: A. cannabina, mit gefingerten Blättern, rosenfarbenen Blüthen; in Österreich. auch bei Jena heimisch; A. officinalis in Deutschland heimisch, auch cultivirt, mit weichbehaarten, herzförmig eirunden, undeutlich 3–4lappigen Blättern, großen fleischfarbigen Blumen, in allen ihren Theilen viel Schleim enthaltend, Mutterpflanze der Althäenwurzel (Radix althaeae). reich an Schleim, äußerlich aschfarben, innerlich weiß, geruch- u. geschmacklos, von der Dicke einer Federspule bis zu der eines Fingers; innerlich u. äußerlich als schmerz- u. reizminderndes, erweichendes Mittel gebraucht. Althäendecoct (Decoctum althaeae). Absud der Althäenwurzel mit Wasser, auch wohl mit Zusatz von Rosinen od. Süßholz; Althäenpaste (Althäenzucker, Weiße Reglisse, Pasta althaeae), Paste aus einem concentrirten Althäendecocte, arab. Gummi, Zucker u. Eiweiß mit Pomeranzenblüthenwasser; weiß, leicht, fest, aber doch biegsam u. ziehbar, von süßem, angenehmem Geschmack u. im Mund leicht auflösbar; bei Katarrhen, Husten, Heiserkeit, rauhem Halse etc. als Hausmittel gebraucht; Althäentäfelchen, Althäenpaste von fester Consistenz; Althäensalbe (Unguentum al thaeae), Schleim von der Althäenwurzel, von Bockshornsamen mit Schweinefett, Wachs, Fichtenharz bereitet, u. mit Curcume gelb gefärbt; wird als erweichendes Mittel äußerlich gebraucht; Althäenschleim, aus der Althäenwurzel durch Abkochung gewonnen; stellt eingekocht einen braunen Extract von süßlichem Geschmack dar; ist mehr stärkmehl- als gummiartig; Althäensyrup (Syrupus althaeae), aus Althäendecoct u. Zucker bereitet; linderndes, ablösendes Mittel bei Katarrhen. b) Alcea; Arten: A. rosea (Stockmalve, Rosenmalve), aus dem Orient stammend, mit hohem, aufrechtem, vielblumigem Stengel, herzförmigrunzlichen, herzförmig 5–7 eckigen Blättern, großen, oft gefüllten, in verschiedenen Farben vorkommenden Blüthen, von denen die schwarzrothen als Flores malvae arboreae officinell sind (als Gurgelthee bei leichten Halsentzündungen gebraucht); A. ficifolia (Goldmalve), in Sibirien heimisch, mit 7lappigen, handförmigen Blättern, verschieden nüancirten gelben, oft gefüllten Blumen; wie die vorige als beliebte Zierpflanze in Gärten häufig cultivirt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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