- Aufstellung
Aufstellung, 1) A. eines einzelnen Truppentheils, das Ordnen von Soldaten in Linien od. Colonnen, um zu einem besondern taktischen Zweck gebraucht zu werden. Die Grundform jeder A. ist die Linie. Man ordnet die Infanterie meist in 3, nur selten, bes. bei der leichten Infanterie (Jäger u. dgl.) in 2 Glieder. Bei Wachen u. dgl. findet sich eine A. in Einem Gliede. Die Leute stehen so aneinander, daß der Arm eines Jeden den Arm des Nebenmannes leicht fühlt (s. Fühlung) u. daß sie gerichtet sind (s. Richtung). Die Glieder stehen einen Fuß von einander ab u. so, daß der Hintermann genau hinter dem anderen (Nacken auf Nacken) steht. Jeder Trupp von mehr als 3 Rotten hat einen Führer, der bei kleineren Abtheilungen ein Gefreiter, bei größeren ein Unteroffizier, bei 30–50 M. ein Offizier ist. Der Führer steht auf dem rechten Flügel der Truppe, zuweilen nach den Verhältnissen des Exercirens aber vor demselben. Nach manchen Reglements hat jede größere Abtheilung besondere Unteroffiziere od. Gefreite (Führer) auf den Flügeln, nach anderen nicht. Unteroffiziere schließen auch den Zug, indem sie sich zwei Schritt hinter dem 3. Glied vertheilen. Cavallerie ist auf ähnliche Weise aufgestellt, doch ist sie stets in 2 Glieder geordnet; Artillerie zu Fuß wird, wenn sie die Geschütze nicht bedient, wie Infanterie, die reitende Artillerie wie Cavallerie aufgestellt. Über die A. derselben zur Bedienung des Geschützes s.d. u. Batterie. Vgl. Rangiren, Eintheilung. 2) Jede, zu Gefechtszwecken, mit Bezug auf Terrain u. Feind, für Truppen gewählte Stellung. Es gibt taktische u. strategische A-en, jene bilden meist mehrere Treffen, über ihre Wahl s. Position; diese bezeichnen die Vertheilung der Armeen u. Corps auf dem Kriegsschauplatz zur Vorbereitung od. Begründung von Operationen; s. Strategische Aufstellung. 3) A. des Geschützes, a) A. d. G. im freien Felde, s. Artillerie 3) A); b) A. d. G in u. vor Festungen, s. u. Festungskrieg.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.