- Baumann
Baumann, 1) Nicol., geb. um 1450 in Wismar od. Emden, war Anfangs Rath des Herzogs von Jülich, später, bei diesem in Ungnade gefallen, des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg; er wurde 1520 Professor der Geschichte u. Politik in Rostock u. st. hier 1526. Man hielt ihn sonst für den Verfasser des Reinecke Fuchs, s.d. 2) Ludw. Adolf, geb. 1724, war Conrector zu Brandenburg u. st. 1802; er schr.: Entwurf der Staatsverfassung aller europäischen Reiche, Brandenb. 1761, 1781; Geschichte der Kurmark Brandenburg, ebd. 1793, 1801; Entwurf der Universalhistorie, ebd. 1774, 1784, u. m.; 3) B., Bergmann, welcher 1672 die Baumannshöhle (s.d.) entdeckte. 4) Alex., geb. zu Wien 1814, Archivsoffizial des österreichischen Reichsraths, machte sich zuerst in engeren Kreisen durch seine Lieder u. Romanzen in niederösterreichischer Mundart bekannt; allgemeinere Anerkennung. fand er als Lustspieldichter. Er schr.: Die beiden Ärzte (1840); Das Versprechen hinterm Heerd (1848); Der Freiherr als Wildschütz (1849); Unnöthige Intriguen (1850); Liebschafts-Briefe (1851); ferner: Beiträge für das deutsche Theater, Wien 1849; Singspiel aus den österreichischen Bergen im Volksdialekt, Wien 1850.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.