Blume [1]

Blume [1]

Blume, 1) überhaupt die farbige Blüthe einer Pflanze, bes. aber die Blumenkrone, s.u. Blütbe u. Blumen; 2) das Feinste u. Beste einer Sache, daher der Ausstich des Weines; 3) B. des Weines, so v.w. Bouquet; 4) bei gemästetem Federvieh, die Fettlappen inwendig im Bauche; 5) so v.w. Blässe; 6) der Glanz appretirier Zeuge; 7) eine Art Floretseide; 8) (Gerb.), das Körnige bei gut zugerichtetem Leder; 9) mehliger Staub, welchen geschmolzenes Wachs beim Erkalten auf der Oberfläche ansetzt; 10) (Färbek.), der Schaum auf der Indigofarbe bei gehöriger Gährung, s. Färbekunst; 11) so v.w. Oberhefen; 12) (Chem.), Sublimate, die einen lockeren Zusammenhang ihrer Theile u. wenig Gewicht haben, z.B. Schwefel- Zink-Zinn-B-n etc.: 13) der in Form u. Textur vollendete Stapel kurzgedrängter Wolle; 14) beim Rothwild (hier auch Wedel) u. Hasen der Schwanz, beim Fuchs u. Wolf die Spitze desselben; 15) so v.w. Menstruation; 16) (Rhet.), Bild, im Ausdruck des Angenehmen u. Schönen; daher blumiger Styl, ein mit vielen Bildern geschmückter, der dem Dichter u. Redner wohl ansteht, aber in der wissenschaftlichen Rede keinen Platz hat; durch die B. sprechen, d.h. den Sinn einer Rede unter Worten verstecken, die durch die Beziehung auf einen bestimmten Gegenstand eine andere als die gewöhnliche Bedeutung haben (verblümte Phrasen).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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