Nelumbĭa

Nelumbĭa

Nelumbĭa, 44. Klasse des Endlicherschen Pflanzensystems, krautige Wasserpflanzen mit herz- od. schildförmigen Blättern, Blumenblätter meist frei, unter dem Eierstocke od. auf ihm befestigt; viele Staubgefäße mit den Blumenblättern eingefügt; Fruchtknoten einer bis mehrere, frei od. verwachsen; Samen in nuß- od. beerenartiger Frucht, meist viele; zerfällt in folgende Familien: a) Nymphaeaceae: Trib. 1: Euryaleae: die Gattungen Euryale u. Victoria; Trib. 2: Nupharinae: Nymphaea (mit Cyanea, Lotos, Castalia) u. Nuphar (mit Nymphaea Boerh., Nymphosanthus Rich. u. Nenuphar Hayn.); Trib. 3: Barklayeae: Barklaya, als Anhang die Unterfamilie Sarraceniea u. Sarracenia u. Heliamphora; b) Cabombeae: Cabomba u. Brasenia; c) Nelumboneae: Blumenblätter am Grunde des abgestutzten Blüthenbodens angeheftet; Fruchtknoten zahlreich, einzeln in Löchern des Blüthenbodens eingesenkt, einfächerig, mit 1–2, auf dem vom Grunde des Faches aufsteigenden Samenhalters herabhängenden Eiern; Keimling ohne Eiweiß; Gattung: Nelumbĭum (N. Juss., Nelumbo Tournef), Polyandrie, Polygynie L., die Fruchtknoten in den großen, freien, kegeligen Fruchtboden versenkt, welcher flach ist u. in zehn u. mehr Löchern später die nußartigen Früchte zur Hälfte eingesenkt trägt, so daß sie reif in den lederig gewordenen Fruchrboden klappern; übrigens wie Nymphaea; Art: N. speciosum (Indische Seerose), mit ein Fuß u. drüber breiten, schildförmigen, runden, ganzrandigen, schwimmenden Blättern, 6–10 Zoll im Durchmesser haltenden, rothen, wohlriechenden Blumen u. eine Haselnuß großen, in den schwammigen Fruchtboden eingesenkten Nüssen, in Indien, China, Persien, Ägypten auf Gewässern; Wurzeln, junge Blätter, Stängel u. Nüsse werden gekocht od. gebraten genossen, die Blüthen in Indien für heilig gehalten u. gelten als Symbol der Fruchtbarkeit; die Kerne waren als Ägyptische Bohnen sonst im Arzneigebrauch u. finden sich unter den hippokratischen Mitteln; die Blumen findet man an ägyptischen Denkmälern u. den Harpokrates mit derselben abgebildet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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