- Eierstock
Eierstock, 1) (Opula), bei Vögeln traubenförmiger Theil, deren je 2 am obern Theil der Nieren unter der Leber liegen u. aus vielen rundlichen Körpern (bei jungen Hühnern gegen 500) bestehen, welche eigentlich schon sich bildende Dotter sind. Jeder Körper sitzt mit einem Stiele am E. fest. Von ihm aus geht dann ein Eierleiter als ein darmähnlicher Schlauch ab, trichterförmig aufhebend, der aber, sich erweiternd, eine Art von Gebärmutter darstellt, wo das Ei, welches sich gelöst hat u. hierher gelangt ist, seine Ausbildung u. auch seine Schale bekommt, u. von wo auch das Ei dann durch einen wieder enger werdenden Theil (eine Art Mutterscheide) in das Ende des Darmkanals (Cloake) gelangt, von wo aus es gelegt wird; 2) (Ovaria), Theil der weiblichen Geschlechtstheile, s.u. Genitalien. Daher Eierstocksarterie, die innere Samenvene beim weiblichen Geschlecht, s.u. Genitalien. Eierstocksbruch (Hernia ovarii), Hervortreten des E-s durch eine Bruchpforte, wobei als wichtiges Zeichen, den E-bruch zu erkennen, die Gebärmutter nach der kranken Seite hingelagert ist. Eierstocksentzündung (Oophoritis), kann sowohl innerhalb als außerhalb des Wochenbettes vorkommen u. läßt sich nur durch den Schmerz vermuthen, der jedoch nur dann einigermaßen heftig ist, wenn der Bauchfellüberzug des E-s mit ergriffen ist. Veranlassungen zu Eierstocksentzündung können sein mechanische, wie Zerren u. Quetschung bei schweren Geburten od. Störungen in Geschlechtsfunctionen. Die Folgen dieser Entzündung können sein: Verwachsung des Eierstocks mit den Nachbartheilen, Eiterung u. Cystenbildung, schwielige Verhärtung u. Schwund (Atrophie). Eierstocksneuralgie, schmerzhafte Reizbarkeit des E-s bei zärtlichen Frauen, zumeist durch übermäßigen Geschlechtsgenuß od. unnatürliche Enthaltsamkeit bedingt. Eierstocksschwangerschaft (Graviditas ovarii), Entwickelung eines menschlichen Eies in einem der beiden Eierstöcke, s. Schwangerschaft.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.