- Cannăbich
Cannăbich, 1) Christian, geb. um 1742 in Manheim, wurde 1756 als Violinspieler in Manheim u. 1765 als Director der Italienischen Oper in München angestellt; später wendete er sich nach Wien, wo er 1797 starb. Er componirte mehrere Opern, Balleten, Sinfonien etc. 2) Karl, Sohn des Vor., geb. 1769 in Manheim, wurde seines Vaters Nachfolger dort u. leitete zugleich die Oper in Frankfurt; er st. 1806 in München. Er war ebenfalls Violinspieler u. Tonsetzer u. schrieb meist Kammermusik u. Lieder. 3) Gottfried Christ., geb. 1745 in Sondershausen; er st. daselbst 1830 als Kirchen- u. Consistorialrath, auch Superintendent u. Hofprediger u. schr. u.a.: Predigten, Lpz. 1797_–1805, 6 Thle.; Kritik der praktischen christlichen Religionslehre, ebd. 1810–13, 3 Thle.; gab auch: Sammlung neuer u. verbesserter Lieder, ebd. 1795, u. 1798 das Schwarzburg-Sondershausische Gesangbuch heraus. 4) Joh. Günther Friedr., Sohn des Vor., geb. 1777 in Sondershausen, wurde 1807 Rector in Greußen, 1819 Prediger in Niederbösa u. 1835 in Bendeleben bei Sondershausen; seit 1848 emeritirt, lebt er in Sondershausen. Er schrieb: Lehrbuch der Geographie, Sondersh. 1816, 17. A. Weim. 1854; Kleine Schulgeographie, Sondersh. 1818, 17. A. Weim. 1851; Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie, Eisl. 1830, 2. A. ebd. 1836; Statistischgeographische Beschreibung des Königreichs Preußen, Dresd. 1828, 6 Bdchn., n. A. 1835; von Württemberg, ebd. 1828, 2 Bde.; Neuestes Gemälde von Frankreich u. den Niederlanden, Wien 1831, 2 Bde.; des europäischen Rußlands u. Polens, ebd. 1832 u. 33, 2 Bde.; den 6. Bd. der neuesten Länder- u. Völkerkunde (Niederlande, Ionische Inseln u. Krakau, 1821) u. den 23. Bd. derselben (Baden, Nassau, Hohenzollern etc., 1827); Hülfsbuch beim Unterricht in der Geographie für Lehrer etc., Eisl. 1833–38, 3 Bde., 2. A. 1838–40; u. gab mit H. Meynert[635] die 8.–10. Aufl. von Gallettis allgemeiner Weltkunde, Pesth 1847, heraus.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.