- Caylus [1]
Caylus (spr. Ke-ilü), 1) Marthe Margueritede Vilete, Marquise de C., geb. in Aubigne, Enkelin von Artemisia d'Aubigne u. Nichte der Maintenon; Gemahlin des Generallieutenants Grafen von C., lebte zu Ende des 17. Jahrh. u. schr.: Mes souvenirs herausgeg. von Voltaire, Amst. 1770, u. Aufl. 1804 u. 1806. Die C. ist das Sujet eines Drama der Charl. Birchpfeiffer. 2) Anne Claude Philippede Tubieres, de Grimoard, de Pestels, de Levis, Graf von C., Sohn der Vor., geb. 1692 in Paris; diente im Spanischen Successionskriege in der französischen Armee, wurde Oberst, bereiste nach dem Frieden 1713–1715 Italien u. 1715–17 den Orient, überließ sich nach seiner Zurückkunft der Neigung zu den Künsten u. den Alterthümern u. st. 1765 in Paris. Er schr.: Recueil d'antiquités égypt. etc., Par. 1752–67, 7 Bde., wozu er die Platten selbst ätzte (deutsch von Panzer, Nürnb. 1766, unvollendet); Archäologische u. historische Abhandlungen in den Memoiren der Akademie der Inschriften (deutsch von Meusel, Altenb. 1785, 2 Bde.); Sur la peinture à l'encaustique et sur la peinture à la cire, Par. 1755; Recueil des pierresgravées du cabinet du Roi, 306 Platten; Numismata aurea imperatorum roman., u.a.; Contes orientaux, Haag 1743, 2 Bde. (deutsch Lpz. 1780); diese u.a. Romane in seinen Oeuvres badines, herausgeg. von Garnier, Par. 1788, 12 Bde. C. war auch ein geschickter Kupferstecher; von ihm sind u.a.: eine Folge von 223 Ätzungen nach Handzeichnungen Rafaels, Michel Angelo's etc. u. 10 Blätter aus der Geschichte Josephs nach Skizzen von Rembrandt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.