Cichorie

Cichorie

Cichorie (Cichorium intybus), Art aus der Pflanzengattung Cichorium; wächst durch ganz Deutschland auf Wegen, Ackern u. Ackerrändern; blüht himmelblau (auch variirend, blaßroth u. weiß), in stiellosen, meist zu zwei neben einander sitzenden Blumen, vom Juni bis September; Wurzel u. Blätter sind officinell, erstere schmeckt bitter u. dient geröstet häufig als Kaffeesurrogat, weshalb die Pflanze oft angebaut wird; doch verliert sie dann von ihrer Bitterkeit u. ist weniger arzneikräftig. Der Cichorienkaffee wirkt bes. erregend auf die Stuhlentleerung. Zur Verfälschung der C. kommen am häufigsten folgende Beimengungen vor: geröstetes Brod, Sand, Ziegelmehl, erschöpfte Knochenkohle aus Zuckerfabriken, gesiebte Steinkohlenmasse etc. Brod erkennt man leicht, indem man einen wässerigen Auszug der Substanz mit Jodlösung versetzt, wodurch die Flüssigkeit blau gefärbt wird; mit mineralischen Stoffen versetzte C. liefert viel Asche, die bei Gegenwart von Ziegelmehl roth gefärbt ist; Knochenkohle gibt sich durch den Geruch nach verbranntem Zucker zu erkennen, wenn man die Substanz erhitzt, außerdem enthält die Asche solcher C. auch viel Phosphorsäure. C. wird auch als Futterpflanze angebaut; sie gibt als solche auf Bodenarten mit tiefer Ackerkrume große Futtermassen, dauert 6–10 Jahre mit voller Kraft aus u. leidet nicht durch Trockenheit, Nässe u. Frost. Sie ist so frühzeitig, daß der erste Schnitt schon im April gemacht werden kann. Das Kraut wird von dem Rindvieh sehr geliebt u. ist sehr milchergiebig.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Cichōrie, die — Die Cichōrie, plur. inus. oder ohne Artikel Cichōrien, ein Nahme, unter welchem auch die Wegewart nebst ihrer Unterart der Endivie bekannt sind. S. diese Wörter. Aus dem Griech. und Latein. Cichorium …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Feld-Cichorie, die — Die Fếld Cichōrie, S. Hindläuste …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Meppen — Meppen, 1) (Aremberg M.), Mediatherzogthum u. Kreis in der hannöverischen Landdrostei Osnabrück, 33,18 QM. mit 53,000 Ew.; grenzt an Bentheim, die Niederlande, Ostfriesland, Oldenburg, Osnabrück u. Lingen; Standesherrschaft des Herzogs von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gartenwegewarte, die — Die Gartenwêgewarte, plur. die n, die Wegewarte oder Cichorie, so fern sie in Gärten gebauet wird, welche sich nur durch die tiefern Einschnitte der Blätter von der wilden unterscheidet; Garten Cichorie, Intybus Cichorium L …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Carl Heinrich Theodor Knorr — (* 15. Mai 1800 in Meerdorf bei Braunschweig; † 20. Mai 1875 in Heilbronn) war der Gründer des Nahrungsmittelunternehmens Knorr in Heilbronn. Leben und Werk C. H. Knorrs Vater war Johannes Christian Julius Knorr (1766–1832), der als Lehrer und… …   Deutsch Wikipedia

  • Fleischhaus (Heilbronn) — Das Fleisch und Gerichtshaus des H.S.(Hans Stefan oder Hans Schoch ?) Das Fleischhaus ist ein öffentlicher Profanbau des Manierismus an der Kramstraße 1 in Heilbronn. Das Gebäude wurde um 1600 errichtet und diente im Erdgeschoss einst als… …   Deutsch Wikipedia

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