- Coccēji
Coccēji, 1) Heinr., Freih. v. C., geb. 1644 in Bremen; war erst Professor des Rechtsin Heidelberg, dann in Utrecht u. 1689 in Frankfurt a. d. O., von wo er von dem Kurfürsten von Brandenburg 1702 wegen der Oranischen Erbfolge nach dem Haag geschickt wurde. Friedrich I. von Preußen adelte ihn 1713; er st. 1719 u. schr.: Juris publici prudentia, Frankf. 1695; Anatomia juris gentium, ebd. 1718, u.a.m. 2) Samuel, Freiherr von C., Sohn des Vor., geb. 1679 in Heidelberg, wurde 1703 Professor der Rechte in Frankfurt a. d. O., 1704 Regierungsrathin Halberstadt, 1711 Regierungsdirector, 1714 geh. Justizrath in Berlin, 1716 als Gesandter nach Wien gesendet, 1723 geh. Staatsrath u. Kammergerichtspräsident, 1727 Staats- u. Kriegsminister, 1733 Chef der Justiz in ganz Preußen u. 1747 Großkanzler; er st. 1755. Er hat sich um Verbesserung der Rechtspflege durch sein Werk Codex Fridericianus, Berl. 1747–50, 3 Bde., sehr verdient gemacht. Sein Unternehmen zur Herstellung eines bürgerlichen Gesetzbuchs (Corpus juris Fridericianum, Berl. 1749–52) blieb unvollendet. C. war auch Verfasser der Deduction, durch welche 1741 Friedrich II. sein Recht auf Schlesien zu erweisen suchte. Er schr.: Jus civile controversum, Frankf. 1713–18, 2. Aufl., 1791–99, 2 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.