- Cooks-Archipel
Cooks-Archipel (Mangia-Inseln, in neuester Zeit gewöhnlich Herveygruppe genannt), eine der südöstlichen Inselgruppen Polynesiens, 18 bis 22° südl. Br. u. 139–142° westl. L. (von Ferro), zwischen den Gesellschafts- (Societäts-) Inseln u. der Tongagruppe (Freundschaftsinseln), niedrige Koralleninseln mit einem Gesammtflächenraum von ungefähr 50 QM., von Rissen u. Klippen umgeben, schwer zugänglich, hafenlos, im Allgemeinen wasserarm; die bedeutendste Insel ist Rarotonga (etwas gebirgig [vulkanisch] mit fruchtbaren u. bewässerten Küstenebenen), ferner Mangaia (Manaia), Aitutake, Katutia (Atiu, Watiu), Hervey (Teraudschimah), Okakudala (Mitioro), Whitutaki (Waitiate), Mahowara (Owhararuah), Palmerston, Waterland, Suworow, Hagemeistern. m. a. Geognostische Beschaffenheit: Madreporenkalk; Producte: Cocospalmen, Brotfruchtbaum, Pisang, Hunde, Schweine, zahlreiche Insecten. Die Bewohner (ungefähr 15 bis 20,000 an der Zahl) gehören zu den Malayu-Polynesiern, denen von Tahiti (Gesellschaftsinseln) u. Neu-Seeland ähnlich, ziemlich hellfarbig, krästig u. voll Ausdauer, kriegerisch, früher Menschenfresser, gelehrig, geschickt zu Manufacturarbeiten u. Handwerken, in kleinen Staaten unter eigenen Häuptlingen vereinigt, ihre Sprache zwischen der Tahitischen u. Neuseeländischen in der Mitte stehend; in neuerer Zeit durch europäische (namentlich protestantische) Missionen, bes. auf Rarotonga, größtentheils zum Christenthum bekehrt. Der C.-A. wurde 1777 von James Cook (s.d.) auf seiner dritten Reise entdeckt; zur Zeit hat noch keine der europäischen Seemächte ein Protectorat od. Hoheitsrechte über denselben erlangt. Vgl. Williams, A Narrative of missionary entreprises in the South-Sea-Islands, Lond. 1840; Meinicke, Die Südsee-Völker u. das Christenthum, Prenzlau 1844.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.