- Creuse
Creuse (spr. Kröhs), 1) Fluß im westlichen Frankreich, entspringt beim Dorfe Villeferre im Departement C., geht in das Departement Indre über, bildet die Grenze zwischen den Departements Indre-Loire u. Vienne, nimmt die Petit-Creuse u. Claise auf u. mündet nach einem Laufe von 34 Meilen oberhalb Portes de Piles (Indre-Loire) in die Vienne; ist fast durchgängig flößbar, wird aber erst eine Meile oberhalb seiner Mündung schiffbar; 2) Departement im westlichen Frankreich (die ehemalige Provinz Marche, nebst kleinen Theilen von Limousin, Berry, Bourbonnais u. Auvergne),[525] 105,39 QM., grenzt an die Departements Indre, Cher, Allier, Puy de Dôme, Corrèze, Haute-Vienne; niedrige Gebirgszüge von einer mittleren Höhe von 900–1000 Fuß (Ausläufer der Bergketten von Limousin u. Auvergne) durchziehen das ganze Departement; Flüsse: Creuse, Petit-Creuse, Cher-Tardes, Gartempe, Thorion; Klima: kühl, feucht u. veränderlich; Boden im S. dürr, im N. u. O. etwas fruchtbarer, große Wiesen; Producte: Steinkohlen, Antimon, Korn, Hafer, Buchweizen, Obst, Nüsse, Kastanien; die früher sehr bedeutenden Waldungen sind in neuerer Zeit sehr gelichtet worden u. nehmen nur noch 6 QM. ein; Rindvieh-, Schaf- u. Bienenzucht; Industrie unbedeutend, man fertigt Teppiche, Leinen- u. Wollenwaaren; Handel mit Schlachtvieh, Holz u. Teppichen; 1856: 278,889 Ew., sprechen ein grobes Patois u. sind im Allgemeinen kräftig u. fleißig; ein großer Theil wandert alljährlich als Arbeiter nach den verschiedensten Theilen von Frankreich aus; Eintheilung in 4 Arrondissements: Guéret, Aubusson, Bourganeuf u. Boussac, 25 Cantone u. 276 Gemeinden; Hauptstadt: Guéret. Das Departement gehört zur 21. Militärdivision u. zum 5. der im Februar 1858 gebildeten neuen Commandos (Tours).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.