Damastweber

Damastweber

Damastweber, Weber, die zu den Seidenwirkern, Zeugmachern, bes. Calmang- u. Leinwebern gehören, je nachdem sie seidenen, wollenen od. leinenen Damast verfertigen; nur die, welche leinenen Damast weben, nennen sich ausschließlich D., zum Unterschied von den gewöhnlichen Leinwebern, obgleich sie zu ihrer Zunft gehören. Zum Damastweben gebrauchen sie den Damaststuhl, welcher ein Zug- od. Zampelstuhl ist, wie er zu gemusterten Zeugen gebraucht wird. Zur Verfertigung von damastenen, aus dem Ganzen gewebten Tafeltüchern hat man Stühle, welche 3–4 Ellen im Lichten breit sind u. an welchem 2 Personen zugleich arbeiten. Der D. richtet sich nach der Damastpatrone (Damastmuster), einem Papier, welches durch Linien gegittert u. auf welchem durch Punkte in den kleinen Fächern das Muster vorgezeichnet ist. Da im Damaste die Blumen mit ihren Blättern u. Ranken gewöhnlich ununterbrochen durch das ganze Stück laufen u. auf der einen Seite wie auf der andern gestaltet sind, so wird der Damastharnisch, d.h. die zur Hervorbringung des Musters nöthigen Zampel-, Rahm- u. Harnischschnuren, so eingerichtet, daß in jeder Rahmschnure 2 Harnischschnuren hängen u. diese letzteren durch 2, links u. rechts einander entgegengesetzte Löcher gezogen, so daß jede Zampelschnur doppelt arbeitet (geschlossener Harnisch). Ist das Muster nicht auf beiden Seiten gleichgestaltet, so muß die Patrone ganz ausgezeichnet u. mit dem offenen Harnisch gearbeitet werden, d.h. es hängt in jeder Rahmschnure nur eine Harnischschnur, welche nach der Reihe durch die Löcher des Harnischbretes gezogen werden. An einem D-stuhle sind 5–10 Damastschäfte, d. h Kämme, aus Stäben u. leinenen Zwirnfäden zusammengesetzt, durch welche die Kettenfäden gezogen werden. Um das geköperte od. Atlasmuster auf dem Taffetgrunde hervorzubringen, wird durch den mit dem Schafte heruntergezogenen Kettenfaden 2–5 Mal der Einschlag durchgeschossen, ehe er wieder herabgelassen u. ein anderer Schaft getreten wird. Bei 10 Schäften sind 2 für den Taffetgrund u. die übrigen zu dem Atlasmuster. Jeder Fußtritt zieht 1 Schaft für den Grund u. 2 für das Muster herunter, daher bleibt der größere Theil der Kettenfäden oben u. bildet das geköperte Muster.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Offener Harnisch — (Damastharnisch), s.u. Damastweber …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scherrahmen — (Schweif , Anschweif , Zettelrahmen, Schweifstock), haspelartiger Gestell, auf welches der Weber beim Scheren (s.d. 3) die zur Kette erforderliche Zahl gleichlanger Fäden in gehöriger Ordnung aufwindet. Am einfachsten ist der S. bei den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Webstuhl — (Webe od. Weberstuhl), die mechanische Vorrichtung od. Maschine, worauf durch Verbindung des Schusses mit den Kettenfäden Gewebe (f. Webkunst) erzeugt werden. Je nach der Beschaffenheit der auf dem W. zu webenden Zeuge, ist der W. verschieden… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Langendijk — (spr. deik), Pieter, niederländ. Dichter, geb. 25. Juli 1683 in Haarlem, gest. daselbst 18. Juli 1756, war erst Damastweber in Amsterdam, ließ sich 1722 in seiner Vaterstadt nieder, wo er lange Zeit als Zeichner für verschiedene Fabriken tätig… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Damast, der — Der Damást, des es, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die e. 1) Die flammige Gestalt, welche damascirtem Eisen oder Stahle durch ätzende Sachen ertheilet wird; die Damascirung, ohne Plural. 2) Ein seidenes, wollenes oder leinenes Gewebe,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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