- Delaborde
Delaborde, 1) Henri France, Graf von. D., geb. 1764, trat beim Beginn der Revolution als Lieutenant bei den Volontärs von der Goldküste ein, focht in der republikanischen Armee, 1792 in Spanien, am Rhein u. gegen Marseille, wurde 1794 Brigadegeneral u. Chef des Generalstabes von Dugomier u. trug viel zur Einnahme von Toulon bei; stürmte, 1794 zur Westpyrenäenarmee versetzt, die spanische Verschanzung an der Bidassoa u. schlug den General Filangieri bei Misquiriz; kam 1795 zur Rheinarmee u. besetzte im Juli 1796 das Breisgau; 1799 schloß er Philippsburg ein. 1802 wurde er Gouverneur der 13. Militärdivision, 1807 Gouverneur von Lissabon, kehrte mit der Capitulation von Cintra zurück, führte 1809 eine Division in Spanien u. wurde Graf. In Rußland commandirte er eine Division unter Mortier u. wurde 1813 Gouverneur von Compiègne. Bei der Rückkehr der Bourbons wurde er Commandant der 10. Militärdivision; nach Napoleons Landung in Frankreich sich für diesen erklärend, wurde er Kanzler u. Pair des Reiches u. erhielt die Divisionen des Westen. Nach der zweiten Restauration kam er auf die Liste der peinlich zu Verfolgenden, doch blieb sein Proceß wegen eines Formenfehlers liegen u. er lebte in Zurückgezogenheit, bis er 1842 st. 2) Jean Jos., s. Laborde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.