- Euxanthinsäure
Euxanthinsäure (Purréesäure, Chem.), C42H18O22, findet sich in der unter dem Namen Jaune indien, Kameelharn od. Purree als gelbes Farbematerial im Handel vorkommenden Substanz u. zwar gebunden an Magnesia. Man vermuthet, daß diese Substanz animalischen Ursprungs sei u. aus einer Concretion (Bezoar) bestehe; nach einer andern Ansicht soll sie aus dem Harn von Büffeln, Kameelen u. Elephanten erhalten werden u. soll sich daraus absetzen, wenn diese Thiere Mangostanafrüchte gefressen haben. Man erhält die E. daraus durch Zersetzen mit Salzsäure. Sie bildet blaßgelbe Flocken od. sternförmig gruppirte Nadeln. die sich sehr wenig in kaltem Wasser, leichtin siedendem lösen, eben so in Alkohol. Beim Erhitzen giebt sie ein gelbes Sublimat von Euxanthon. Auch concentrirte Schwefelsäure verwandelt die E. in letztgenannten Körper. Leitetman salzsaures Gas durch eine alkoholische Lösung der Säure, so bildet sich gleichfalls Euxanthon; Chlor u. Brom bilden Substitutionsproducte. Die neutralen Enxanthinsauren Salze haben die Formel C42H27O24, RO; das Ammoniaksalz krystallisirt in starkglänzenden Blättchen od. blaßgelben abgeplatteten Nadeln, die sich in Alkohol nicht lösen; das Kalisalz bildet hellgelbe Blättchen; das Baryt- u. Kalksalz sind gelbe, gallertartige Niederschläge, die sich in der Siedehitze auflösen u. beim Erkalten sich wieder gallertartig abscheiden; das basische Magnesiasalz ist der gereinigte, im Handel als Jaune indien vorkommende Farbestoff; das Zink- u. Nickelsalz sind citronengelbe Niederschläge; das Kupfersalz ist ein gelber gallertartiger Niederschlag; das Eisenoxydulsalz ein weißer Niederschlag, der sich bald schwärzt; das Eisenoxydsalz ist grünlich; das Manganoxydulsalz citronengelb; das Bleisalz je nach der Concentration der Flüssigkeit mehr od. weniger flockig u. in Wasser wenig löslich; das Silbersalz ist gelblich u. gallertartig.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.