- Flugeidechse
Flugeidechse (Pterodactylus Cuv., Ornithocephalus Sömmer., Collinoisches Thier, weil es. Collini, Director des Museums in Manheim zuerst beschrieb), ausgestorbene Thiergattung, von der man einzelne fossile Knochen u. ganze Skelete od. Abdrücke bes. in Baiern bei Solenhofen in lithographischen Schiefern, später auch in England gefunden hat; diese Gattung bewohnte in mehr als 15 Arten das mittlere Europa zur Zeit der Juraperiode u. gehört zu den Dinosauriern, die mit der Form der Eidechsen, doch auch auffallende Eigenthümlichkeiten mit den Säugethieren vereinigten; Kopf u. Hals sehr lang, Oberkiefer schnabelförmig verlängert u. gezahnt, Kiefern mit spitzigen Zähnen, Leib wie Froschleib, Füße lang, daran die 4. Zehe der Vorderfüße wenigstens so lang, als der ganze Körper (vielleicht zum Ausspannen der Flughaut), Schwanz kurz; Arten: Pteroglossus Lavateri, mit zweigliederigem Flügelfinger, ferner mit viergliederigem Flügelfinger: Pt. longirostris (Ornith. antiquus), die am längsten bekannte Art, nur 10 Zoll lang, wovon Kopf u. Halz 2/3 einnehmen; Pt. crassirostris, ohne den (fehlenden) Schwanz 12 Zoll lang; Pt. grandis. mit 4 Zoll 3 Linien langem Oberschenkel, 7 Zoll 7 Linien langem Schienbeine u. 7 Zoll 2 Linien langem Flugfinger; Pt. brevirostris, Pt. Kochii, Pt. medius, Pt. Meyeri, Pt. macronyx, Pt. Muensteri u.a.m.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.