Gehirnhyprotrophie

Gehirnhyprotrophie

Gehirnhyprotrophie, übermäßige Vergrößerung des Gehirns, seltener angeboren, als bald nach der Geburt bes. bei Knaben wohl stets in Folge vermehrten Blutgehalts entstanden. Die G. ist selten, vermag aber den Schädel, zumal bei offenen Fontanellen, nicht unbedeutend zu vergrößern Kommt sie erst nach Bildung der Nähte zu Stande, so kann G. ohne Schädelvergrößerung auftreten. In der Regel ist die G. mit Rhachitis verbunden od. mit Hydrocephalus u. andern Kinderkrankheiten. Der Tod tritt gewöhnlich unter den Zeichen des Hirndruckes u. der Meningitis ein; die G. kann aber auch bis ins Mannesalter (nicht über das 47. Jahr hinaus) u. ohne besondere Beschwerde bestehen. Die Symptome der G. treten in der Regel erst nach vollständiger Verknöcherung des Schädels ein u. sind sehr verschieden: bei Kindern mit großen Köpfen u. früh entwickelten Geistesfähigkeiten pflegt man gewöhnlich G. anzunehmen, obwohl sie alsdann nicht leicht von Gehirnwassersucht zu unterscheiden ist. Außer zweckmäßiger Ernährung läßt sich nur durch Vermeidung aller Gehirnreizung etwas thun.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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