- Gersdorf [2]
Gersdorf, 1) Christoph Gotthelf, geb. 24. April 1763 in Reichenbach im sächsischen Voigtlande, wurde 1800 Pfarrer in Tautendorf im Altenburgischen, 1620 geistlicher Inspector, Pfarrer u. Localadjunct in Monstab bei Altenburg u. st. 12. Dec. 1834; er schr.: Beiträge zur Sprachcharakteristik der Schriftsteller des N. T., 1. Theil 1816. 2) Ernst Gotthelf, ältester Sohn des Vorigen, geb. 2. Nov. 1804 in Tautendorf, studirte, im älterlichen Hause vorgebildet, seit Mich. 1820 in Leipzig Philologie u. Theologie, wurde 1826 Secretär bei der königl. Bibliothek in Dresden, wo er namentlich in den Jahren 1829–31 als politischer Censor harte Kämpfe zu bestehen hatte; 1833 Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek in Leipzig, wo die jetzt vollendete wissenschaftliche Ordnung u. Katalogisirung derselben, vorzugsweise sein Werk ist; er war 1837–48 zugleich Beisitzer der königl. Kreisdirection u. wurde im Herbst 1851 als Fachmann für Herstellung eines allgemeinen deutschen Preßgesetzes von der sächsischen Regierung nach Frankfurt abgeordnet. Er schr.: Epist. crit. de Eusebii hist. eccl. codice, Dresd. 1828; Die Universität Leipzig im ersten Jahre ihres Bestehens, 1847; Zur Territorialfrage des Herzogth. S.-Altenburg, 1854 u.a.m. (auch pseudonym in Zeitschriften als Wold. Egg); gab heraus Bibliotheca patrum eccles. latinor. selecta, 1836 bis 1847, 13 Bde.; Chron. terrae Misn. s. Buchense, 1839; u. redigirt seit 1834 das Repertorium der deutschen u. ausländischen Literatur, bis Ende 1858 in zwei Serien 96 Bde. 3) Irenäus, Bruder des Vorigen, geb. 1809, studirte 1831–34 in Leipzig Theologie, wurde 1835 Prinzessinnenlehrer in Altenburg, 1849 Unterbibliothekar bei der Herzogl. Bibliothek u. 1854 Regierungsarchivar daselbst; er schr.: Das Volksschriftenwesen der Gegenwart, 1843; Actenstücke zur Geschichte des sächsischen Prinzenraubes, 1855; Ereignisse im Herzogthum Altenburg i. J. 1757, 1858; gab heraus: Organ für das deutsche Volksschriftenwesen, 1846; Zeitung für Stadt u. Land seit 1848 (seit 1859 Altenburger Zeitung).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.