- Girard [1]
Girard (spr. Schirahr), 1) Albert, holländischer Mathematiker, geb. zu Ende des 16. Jahrh. u. st. 1634; er schr.: Nouvelle invention en algèbre, Amsterd. 1629; 2) Gabriel, geb. 1677 in Clermont u. starb 1748 als Mitglied der Akademie; er war der erste französische Synonymiker; er schr.: La justesse de la langue franç., Par. 1718, n.A. als Dictionnaire univers. des synonymes franç., 3. Aufl. 1829; Vrais principes de la langue franç., 1747. 3) Chevalier François Josephe de G., geb. 1760, machte sich durch Einführung der mechanischen Flachsspinnerei in Frankreich berühmt, wofür ihm 1853 der Gesetzgebende Körper eine Pension von 6000 Francs bewilligte; er starb Ende März 1854. 4) Baron von G., wurde früh Soldat, 1805 Adjutant-Commandant der französischen Reservecavallerie, 1807 Brigadegeneral, ging 1809 nach Spanien u. erhielt dort eine Division, zeichnete sich bei Talavera, Occano (wo er den Sieg entschied) etc. aus, ließ sich jedoch bei Caceres von Castaños überfallen, wurde bei Lützen zweimal blessirt u. machte den ferneren Feldzug in Sachsen mit. 1814 schloß er sich dem König Ludwig XVIII. u. 1815 Napoleon an, der ihn zum Pair ernannte; er fiel in der Schlacht von Ligny. 5) Jean, geb. 1770 zu Fohé im Departement Puy de Dôme; erster Professor u. Director der Veterinärschule in Alfort, später Professor in Paris; er schr.: Tableaux comparat. de l'anatomie des animaux domestiques, Par. 1798; Anatomie des animaux domest., ebd. 1807, 3. Ausg. ebd. 1830 (deutsch von Schwab, Münch. 1811, 2 Bde.); Traité du pied considéré dans les animaux domest., 3. Ausg. ebd. 1836; Mém. sur le claveau, 2. Ausg. ebd. 1818; Sur la maladie, qui regne epizootiquement sur les chevaux, ebd. 1825. 6) Pater G., Freiburger Franciscanermönch, bekannt durch treffliche Schriften im Gebiete der Philosophie u. Pädagogik, st. 1850 zu Freiburg in der Schweiz. Er schrieb zuletzt: Über den regelmäßigen Unterricht in der Muttersprache für Schule u. Haus (Preisschr.).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.