Gorgōnen

Gorgōnen

Gorgōnen, drei scheußlich gestaltete Schwestern, Stheno, Euryale u. Medusa, Töchter von Phorkys u. Keto. Homer kennt nur Eine Gorgo; nach Hesiodos wohnen die G. an der Grenze der Nacht (Westeuropa) u. sind unsterblich, Medusa ausgenommen, welcher Perseus (daher sein Beiname Gorgophŏnos, der Gorgonentödter) od. Athene (daher Gorgophŏne) den Kopfabschlagen konnte. Das Gorgonenhaupt, mit furchtbarem Blick u. mit Schlanzen statt der Haare umgeben u. mit der Macht die dasselbe Anblickenden in Stein zu verwandeln, wurde in das Schild der Athene gestellt u. wurde später zum Sinnbild alles Schrecklichen u. Furchtbaren; man bildete es auf Schilden in Erz nach u. wandte es selbst zu architektonischen Verzierungen an; aus ihrem, früher von Poseidon befruchteten Blute entsprangen die Rosse Chrysaor u. Pegasos. Nach Späteren wohnen sie alle drei an der äußersten Spitze Europas, in der Gegend der vormaligen Kimmerier; sie haben mannigfache Attribute: ungeheuere Zähne, eherne Hände, goldene Flügel, Schlangen als Haare etc. Vgl. Levezow, Über die Entwickelung des Gorgonen-Ideals in der Poesie u. bildenden Kunst der Alten, Berl. 1833. Daher Gorgonisch, furchtbar, schauderhaft; versteinernd, mit einer steinernen Kruste überziehend.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gorgonen — {{Gorgonen}} Drei Töchter des Phorkys* und der Keto* mit schauerlichen Fratzen und Schlangenhaaren; wer sie erblickte, wurde zu Stein. Dem Perseus* gelang es trotzdem, der Gorgo Medusa*, die als einzige von den dreien sterblich war, das Haupt… …   Who's who in der antiken Mythologie

  • Gorgonen — Gorgonen, Wesen der griech. Mythologie. Homer nennt nur eine Gorgo, ein Ungetüm der Unterwelt, deren schrecklich blickendes Haupt sich in der Agis des Zeus befand, Hesiod dagegen drei G.: Stheno, Euryăle und Medūsa, Töchter der Meergötter Phorkys …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gorgonen — Grund einer schwarzfigurigen Schale aus Lakonien, um 565 v. Chr. [1] …   Deutsch Wikipedia

  • Gorgonen (Mythologie) — Gorgonen (Mythologie). Drei furchtbare weibliche Ungeheuer, die Töchter des Phorkys und der Keto, deren Wohnsitz am Ende der Erde war, dort, wo die Nacht beginnt, wo die Lieder der fernen Hesperiden ertönen. Ihre Namen waren Stheno, Euryale und… …   Damen Conversations Lexikon

  • Medusa (Mythologie) — Medusa ist der Name zweier Gestalten der griechischen Mythologie. Die erste ist eine der drei, vier oder sieben Hesperiden, die die Goldenen Äpfel hüteten. Die zweite, weitaus bekanntere, von der in der Folge hier die Rede ist, war eine Gorgone,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gorgones — GORGŎNES, um, Gr. Γόργονες, ων, (⇒ Tab. IV.) 1 §. Namen. Diesen haben sie, nach einigen, von der vorhergehenden Gorgo oder Pallas; Palæph. de Incred. c. 32. nach andern aber, von dem Gorgon, ihrem Vater; oder auch nur von dem griechischen Worte… …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Beethoven-Fries — Genien und Poesie Der goldene Ritter Der Beethovenfries ist ein von Gustav Klimt gemalter Bilderzyklus, der dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet is …   Deutsch Wikipedia

  • Medusa — Haupt der Medusa von Peter Paul Rubens Medusa (griechisch Μέδουσα) ist in der griechischen Mythologie eine Gorgone, die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto sowie die Schwester von Stheno und Euryale …   Deutsch Wikipedia

  • Hanno von Karthago — Die Route Hanno des Seefahrers Hanno († ca. 440 v. Chr.), auch genannt Hanno der Seefahrer, war ein karthagischer Herrscher und Admiral, der um das Jahr 470 v. Chr. entlang der afrikanischen Westküste vermutlich bis in den Golf von Guinea segelte …   Deutsch Wikipedia

  • Periplus des Hanno — Die Route Hanno des Seefahrers Hanno († ca. 440 v. Chr.), auch genannt Hanno der Seefahrer, war ein karthagischer Herrscher und Admiral, der um das Jahr 470 v. Chr. entlang der afrikanischen Westküste vermutlich bis in den Golf von Guinea segelte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”