- Gramont
Gramont (spr. Gramong), altes französisches Geschlecht, verschieden von den Grammonts, theilte sich bald in die G-s von Aure u. in die G-s der Dauphiné; erstere, in den Pyrenäen ansässig, führten den Titel Vicomtes d'Aster. Merkwürdig sind: 1) Philipert de G., 1567 Gemahl von 2) Diane de G., genannt die schöne Corisando, Geliebte Heinrichs IV., s. Guiche. 3) Antoine, Herzog von G., wurde 1630 vor Mantua verwundet, heirathete dann eine Nichte Richelieus, diente 1635 in Deutschland, 1636 u. 1637 in Flandern u. Elsaß u. 1638 in Piemont; 1641 wurde er Marschall, 1642 in Flandern geschlagen, nahm aber 1644 Philippsburg, befehligte in der zweiten Schlacht von Nördlingen den linken Flügel u. gewann 1648 die Schlacht bei Lens. Nach beendigtem Kriege ging er als Gesandter 1657 nach Frankfurt zur Kaiserwahl u. dann nach Madrid, um für Ludwig XIV. eine spanische Prinzessin zu freien, wurde 1663 Herzog u. Pair u. st. 1678 in Bayonne. 4) Philibert, Graf von G., Sohn Antons II. u. Enkel von G. 1), geb. 1621, diente zuerst im französischen Heere, bes. bei der Belagerung von Arras, wurde von Ludwig XIV., welchem er in einem Liebesverhältniß in die Quere kam, vom Hof verwiesen u. ging nun nach England, wo er am Hofe Karls II. bei den Damen viel Glück machte u. endlich die Miß Hamilton heirathete. Er war einer der stärksten Epikureer u. st. 1707. Sein Schwager Hamilton gab seine Memoiren heraus. Noch jetzt blühen beide herzogliche Linien.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.