Grasmücke

Grasmücke

Grasmücke, 1) (Sänger, Sylvia Lath., Motacilla L.), Gattung aus der Familie der pfriemenschnäbeligen Sing- od. Sperlingsvögel; Schnabel vor den Nasenlöchern höher als breit, obere Schwanzdeckfedern grau, Schwanz mit 12 Federn, Körperbau schlank; leben meist in Wäldern von Insecten u. Beeren. A) Sänger (Lusciola); Arten: a) die Nachtigall, s.d.; b) der Sprosser, s.u. Nachtigall; c) Rothkehlchen (S. rubecula), oben olivengrau, Kehle, Stirn u. Zügel rostroth; 53/4 Zoll; d) Blaukehlchen (S. suecia), oben graubraun, Kehle schmalteblau; Länge 51/2 Zoll. B) Rohrvögel (Salicaria), Arten: a) Großer Rohrsänger (S. turdoides), oben aschgrau, unten weiß, Weichen u. Rücken mit rostgelbem Anflug, oben so der Rücken; Länge 8 Zoll; b) Kleiner Rohrsänger (Teichlaubvogel, S. arundinacea, Motacilla a. L.), 6 Zoll lang, oben olivenbraun, unten rostgelblich, über den Augen ein gelblich-weißer Streif; im Rohr; singt angenehm, baut zwischen etliche Rohrstängel ein großes u. festes Nest (in dasselbe legt der Kukuk am liebsten) u. legt 5–6 grauweiße, oliven- u. aschgrau punktirte Eier; c) Binsensänger (Binsennachtigall, S. aquatica, S. salicaria Bechst.. S. schoenobaenus L.), über dem Auge braunschwarzen u. weißen Streif, oben rostgelb mit dunkeln Längsstreifen, unten gelblich-weiß, Brust u. Seiten rostgelb; in Rohrteichen Italiens, bisweilen auch Deutschlands. C) Eigentliche G-n (Sylvia); Arten: a) Graue G. (S. hortensis Cuv., Motacilla h. L.), oben röthlichgrau, unten weißgrau, kein Weiß im Schwanze, Füße bleifarben; in Europa häufig; singt angenehm, frißt Raupen, auch Kirschen, immer dazu singend, nistet in Dornsträuchern, legt 4–6 weißliche, braun u. grau marmorirte Eier; b) Rostgraue G. (S. [552] fruticeti, S. silviella Lath., Motac. sylvia L.), oben rostgrau, unten röthlichgrau, vom Schnabel bis zu den Augen ein weißlicher Strich, Schwanz gerade, Füße gelbgrau; seltener, singt schön, nistet in Brombeersträuchen, legt 4–5 bläulichbraune u. dunkelroth getüpfelte u. gesprenkelte Eier; c) Kleine G. (S. passerina, Motac. p.), Kopf aschgrau, oben olivengrün, unten weiß, Seiten röthlich; in Südeuropa, vielleicht mit der vorigen eins; d) Fahle G. (S. cineraria Cuv., Motac. sylvia L.), oben aschgrau, die Deckfedern mit rostigen Rändern, unten weißlich, äußere Schwanzfedern mit größerem weißen Fleck zwei folgende mit kleinerem; in Europa, nistet in Büschen od. Gras, legt 4–5 weißgrüne, braun punktirte Eier, frißt Insecten, zieht bald weg; e) Geschwätzige G. (Müllerchen, S. garrula, Motac. curruca, M. dumetorum), oben röthlichgrau, unten weiß, äußerste Schwanzfeder mit weißer Zeichnung; in Europa u. in Nordasien; nistet in Gartenbüschen, baut ein mit Pferdehaaren gefüttertes Nest, legt 4–6 weiße, blau u. gelblich gefleckte Eier, lockt Klapp, daher ihr Name Müllerchen; f) Gesperberte G. (S. nisoria Cuv., Motac. ficedula), mit gelbem Augenstern, oben aschgraubraun, unten weißlich, aschgraubraun gewellt; selten, nistet wie Vorige, legt 5–6 bräunlich u. grau verwaschene Eier; in Europa; g) Mönch Schwarzkäppel, S. atricapilla), Oberkopf beim Männchen schwarz, beim Weibchen braun, scharf abgesetzt; Länge 53/4 Zoll; schlägt sehr schön. D) Röthlinge (Ruticilla); Gartenrothschwänzchen (S. phoenicurus), Rücken grau, Brust rostroth, Kehle schwarz beim Männchen, Rücken bräunlichgrau, Kehle u. Brustmitte weiß beim Weibchen, Bürzel u. Schwanz rostroth; Länge 51 Zoll; Hausrothschwänzchen (S. tithys s. erythacus), oben aschgrau, unten bis an die Beine schwarz, Weibchen oben u. unten aschgrau, Bürzel u. Schwanz rostroth; Länge 51/4 Zoll. E) Laubvogel (Ficedula), Schwanz ausgeschnitten, oben grünlichgrau, unten u. ein Streif über den Augen gelblich; Gartenlaubvogel (S. hypolais), zweite Schwungfeder von der Länge der vierten, oben dunkelgraugrün, unten blaßschwefelgelb, Weibchen unten blässer, Füße lichtblau; Länge 51/2 Zoll; Waldlaubvogel (S. sibilatrix), eben so, aber oben gelblich grasgrün, unten rein weiß, Füße röthlichgelb; Länge 41/2 Zoll; Fitis od. Großer Weidenzeisig (S. trochilus), zweite Schwinge von der Länge der sechsten, oben dunkelgrün, grau getrübt, unten weiß, nur Kehle u. Oberbrust gelb, Füße röthlichgelb; Länge 41/2 Zoll; Tannenlaubvogel (Kleiner Weidenzeisig, F. rufa), zweite Schwinge von der Länge der siebenten, oben gelbbräunlichgrün, unten weiß mit gelben Längsstrichen, Füße braun; Länge 4 Zoll; 2) Blaue G., so v.w. Geschwätzige G.; 3) Braune G., so v.w. Braunelle; 4) so v.w. Geschwätzige G.; 5) Braunslügelige G., so v.w. Fahle G.; 6) Gemeine G., so v.w. Fahle u. Geschwätzige G.; 7) Geschwätzige, so v.w. Mönch; 8) Graue u. 9) Große graue, so v.w. Fahle G.; 10) Grüngelbe, so v.w. Bastardnachtigall; 11) Kleine, so v.w. Schwarzgrauer Fliegenfänger; 12) Kleine graue u. 13) Kleine weiße, so v.w. Geschwätzige G.; 14) Rothgelbe u. 15) Schlagende G., so v.w. Nachtigall; 16) Schmetternde G., so v.w. Sprosser; 17) Schwarze, Schwarzköpfige u. Schwarzplattige G., so v.w. Mönch.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Grasmücke — Gras|mü|cke 〈f. 19; Zool.〉 fliegenschnäpperartiger Singvogel in dichten Gebüschen: Sylviidae [<ahd. gras(e)muc(ke) <ahd. *grasasmucka, eigtl. „Grasschlüpferin“; der 2. Teil ist verwandt mit schmiegen, Schmuck] * * * Gras|mü|cke, die [mhd.,… …   Universal-Lexikon

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