Graupeln

Graupeln

Graupeln, eine Mittelbildung zwischen Schnee u. Hagel; meist sind es vollkommen runde, nur selten etwas eckige Körner, von 1/2 bis 2 Linien im Durchmesser, undurchsichtig, oft ziemlich locker, mehr od. weniger der Weiße des Schnees sich nähernd u. nur bei größerer Dicke mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Sie fallen meist im Winter u. Frühling u. dann gewöhnlich in Menge u. mit heftiger Luftbewegung (als Graupelwetter); doch auch mit Schnee od. Regen untermischt. Obgleich damit oft eine starke Elektricität verbunden ist, werden sie doch selten von Gewitttern begleitet. Die wahrscheinlichste Hypothese über die Entstehungsweise der G. ist die von Muncke: wenn im Winter od. Frühling die Strahlen der höher steigenden Sonne den Erdboden bedeutend erwärmen u. einen mit vieler Feuchtigkeit erfüllten aufsteigenden Luftstrom herbeiführen, so gelangt derselbe in die noch kalten höheren Regionen. Wegen der schlechten Wärmeleitung der Luft kühlt er sich aber nur langsam ab; dringt aber ein plötzlicher Windstoß aus den umgebenden kälteren Luftschichten ein, so erfolgt eine Vereinigung des Wasserdampfes zu Wasser, welcher bei der herrschenden Bewegung zu G. zusammensintert, während derselbe bei großer Ruhe der Atmosphäre zu regelmäßigen Schneekrystallen sich ausbilden würde. Der plötzliche Niederschlag vermehrt die Luftbewegung, u. es erhebt sich ein gewöhnlich nicht lange andauernder Sturm. Von dem quantitativen Verhältniß der eindringenden kalten Luft zu der wärmeren u. von der größeren od. geringeren Luftbewegung hängt es ab, ob sich der Wasserdampf in G. mit nachfolgendem Regen, od. in G. mit Schnee, od. in G. allein verwandelt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Gräupeln — Gräupeln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, in Gestalt der Gräupel, d.i. kleiner Stücke, herab fallen. Es wird nur unpersönlich gebraucht, besonders von kleinem Hagel, oder zu kleinen Körnern gefrornem Schnee. Es schneyete… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Graupeln — Graupeln, kleine kugelrunde, undurchsichtige, leicht zerdrückbare Schneebälle, die nur zuweilen mit einer Eisrinde umgeben sind (Riesel). Sie entstehen, wenn Schneekristalle bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkte durch überkaltete… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Graupeln — Graupeln, Graupen, der kleinkörnige Hagel, Riesel …   Herders Conversations-Lexikon

  • graupeln — graupeln:⇨hageln(1) graupelnhageln,schauern,kieseln …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • graupeln — grau|peln [ grau̮pl̩n] <itr.; hat: als Hagel in Form von kleinen [weichen], aus gefrorenem Schnee oder auch aus Eis bestehenden Körnchen herabfallen: es graupelte den ganzen Nachmittag. * * * grau|peln 〈V. intr.; hat; unpersönl.〉 es graupelt… …   Universal-Lexikon

  • Graupeln — Grau·peln die; Pl; Körnchen aus gefrorenem Regen oder Schnee (die kleiner und weicher sind als Hagelkörner): Der Wetterbericht hat Niederschläge in Form von Regen oder Graupeln vorhergesagt || K : Graupelkörner, Graupelregen, Graupelschauer,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • graupeln — Graupe: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Wort für »geschälte Gerste« (seltener für »geschälter Weizen«) stammt wahrscheinlich aus dem Slaw., vgl. obersorb. krupa, poln. krupa, russ. krupa »Graupe, Grütze; Hagelkorn; schneeiger Hagel«. Abl.: graupen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Graupeln — Mikroskopaufnahme eines Graupelkorns Graupel ist eine Form von Niederschlag, bei dem Schneekristalle durch angefrorene Wassertröpfchen zu kleinen, bis zu 5 mm großen Kügelchen verklumpt werden. Unterschied zu Hagel Graupelkörner sind im Vergleich …   Deutsch Wikipedia

  • graupeln — grau|peln; es graupelt …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Hagel [1] — Hagel (lat. Grando, Phys.), Eiskörper, welche von Gewittern begleitet vom Frühjahr bis Juli statt des Regens u. Schnees ungleich an Größe u. Menge vom Himmel herabfallen. Eine kenntlich verschiedene kleinere Species des H s bilden die Graupeln,… …   Pierer's Universal-Lexikon

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